Dienstag, 3. Juni 2008
nukus von und mit paul 25./26.5.
lilypep_on_silkroad, 13:49h
wir werden am morgen ueberrascht, als das taxi, dass wir am vortag nur gecheckt haben, nun vor dem hotel in chiwa auf uns wartet. wir haben dem taxifahrer erzaehlt in welchem hotel wir untergebracht sind. er faehrt zu unserem gestern ausgemachten preis. also schnell die sachen im kofferraum verstaut und los. wieder einmal fahren wir mit dem taxi, ich bin gespannt ob wir es mal schaffen werden mit dem bus zu fahren. zwischen chiwa und urgentsch ueberqueren wir einen fluss. die bruecke ist ein provisorium aus schwimmenden faessern und oben aufgelegten stahlplatten, der fahrer gibt sich alle muehe nicht auf den krummen platten aufzusitzen. die weitere fahrt ist lang und heiss, jeder von uns dreien neigt den kopf zwischendurch auf die seite und macht ein kleines nickerchen.
viel zu sehen gibt es auf der strecke nicht, die wuestensteppe wiederholt sich, ausser, dass wir diverse posten passieren, von denen wir nicht wissen warum sie da sind. unser fahrer scheint alle streckenposten zu kennen, also haben wir freie fahrt.
am fruehen nachmittag erreichen wir nukus. der erste eindruck ist aeusserst russisch. grosse wohnblocks mit viel luft dazwischen. Die Luft ist aufgefuellt mit gartenanlagen, also rasen und springbrunnen und holprigen wegen, aber sowohl das gras, die wege als auch die springbrunnen haben schon bessere zeiten gesehen. die springbrunnen sind leer, der rasen verbrannt, ein paar trockene buesche komplettieren das trauerspiel.
es ist niemand zu sehen, die stadt scheint ausgestorben, aber es ist natuerlich die heisseste zeit am tag.
wir haben uns ein kleines hotel in der naehe des museums ausgesucht, wenn man hier von aussuchen reden kann. es gibt ausser dem jipek joli noch das hotel nukus ein hochhaus aus russischer zeit.
das jipek joli ist ein kleines haus mit 4-6 zimmern. klein aber sauber. die zimmer gruppieren sich um einen schattigen innenhof, sehr angenehm.
die leute vom haus sind sehr freundlich und freuen sich, fuer uns telefonieren zu koennen. das scheint sowieso ein volkssport der uzbeken zu sein.
wir erfahren, dass der guide der die touren zum aralsee macht, fuer mehrere tage von einer gruppe gebucht wurde und deshalb fuer uns diese tour nicht moeglich ist. aralsee ade.
die enttaeuschung ist gross, ausgerechnet hier am ende der welt stecken wir nun fest. das einzige was man hier anschauen kann, ist das museum savitzky.
wir muessen den schock erstmal verdauen und versuchen uns mit kultur abzulenken.
also ziehen wir los richtung savitzky. es ist eh die beste zeit, fuer ein klimatisiertes museum.
wir buchen uns eine fuehrung durchs museum, das aus drei themenbereichen besteht.
einem geschichtlichen teil, mit kultur, braeuchen und tradition der karakalpaken. eine eigenstaendige bevoelkerungsgruppe die in Uzbekistan lebt, wie die uiguren in china.
wir sehen feinsten schmuck, traditionelle stoffe und kleider, kultbauwerke und eine originale jurte.
der zweite teil besteht aus kunstwerken neueren datums. es ist etwas irritierend, bilder aus den 60ern und 70ern zu sehen, die aber in ihrer art der kunst den 2oer jahre entsprechen. unsere guidin erklaert uns, dass die kuenstler von russischen kuenstlern des im- und expressionismus zu beginn des 20sten jahrhunderts beeinflusst worden sind. danach gab es nichts anderes mehr, was sie haette beeinflussen koennen.
der dritte teil besteht aus bildern der 20er jahre, also den bildern, die die neueren kuenstler beeinflusst haben.
und hier kommt auf einmal der wahre schatz. fantastische bilder von russischen kuenstlern die zum teil nach uzbekistan verbannt worden sind, weil sie nicht regimegetreu gemalt haben. oder aber fruehe werke von kuenstlern, die sich umkrempeln haben lassen, oder die sie heimlich gemalt haben.
auf einmal tauchen assoziationen zu kunestlern wie otto dix, van gogh, renoir, matisse, chagall, monet oder gauguin auf. nicht das hier kopierer am werk gewesen waeren. Nein, sie haben alle ihre eigene formensprache des impressionismus und des expressionismus. wir kommen aus dem staunen nicht mehr heraus, und was wir sehen ist nur ein winzig kleiner teil der sammlung.
savitzky selber war auch kuenstler, hat dann aber von nukus aus mit dem sammeln dieser sogenannten entarteten kunst angefangen. er hat viele der kuenstler, mit denen er auch persoenlich befreundet war, besucht, um ihnen ihre bilder, die sie sowieso nicht veroeffentlichen konnten, abzukaufen.
nach 3 stunden schwanken wir kunstbetrunken aus dem museum und sind ueberaus gluecklich, dass wir wenigsten einen triftigen grund gefunden haben in dieser stadt einen tag zu verbringen.
am abend versuchen wir wieder mal einen bus fuer den naechsten tag zu buchen. dazu muessen wir ins hotel nukus, eine altes russisches hotel, das laut lonely planet gerade renoviert wird. als wir dort ankommen wird gerade renoviert. der empfang ist nicht gerade freundlich, aber schliesslich begleitet uns der empfangschef doch noch zu den busfahrern, die sich im keller eine uebernachtungsmoeglichkeit eingerichtet haben. der bus soll morgen um 15.00 uhr fahren.
wir testen noch den offiziellen busbahnhof. es fahren 2 busse nach buchara. 17.00 und 18.00 uhr. wir wollen den offiziellen bus nehmen , der vom hotel ist quasi privat.
auf der rueckfahrt entdecken wir den basar von nukus und stuerzen uns gleich ins gewimmel. der markt ist nicht sehr schoen, aber es gibt wie immer alles zu kaufen, und siehe da lily kommt mit einer echten, neuen chanel-sonnenbrille fuer 3000 sum (CHF 2.50), nach der sie schon jahre gesucht hat, aus dem basar.
den naechsten tag verbringen wir mit schreiben, lesen, und sonstigen nuetzlichen sachen und machen uns dann gegen 15.00 uhr zum busbahnhof auf. als wir den umherstehenden taxifahrern erklaeren, dass wir mit dem bus nach buchara fahren wollen, laecheln sie uns an und sagen: es gibt keinen bus der nach buchara faehrt. wir fragen in der station nach und es koennte sein dass der bus voll ist, oder nicht faehrt. wir werden es nie erfahren. was aber auf jeden fall sicher ist, wir werden wieder mit dem taxi fahren muessen. und noch eins ist sicher, wir werden bis spaet in die nacht unterwegs sein, bis wir in buchara ankommen werden.
viel zu sehen gibt es auf der strecke nicht, die wuestensteppe wiederholt sich, ausser, dass wir diverse posten passieren, von denen wir nicht wissen warum sie da sind. unser fahrer scheint alle streckenposten zu kennen, also haben wir freie fahrt.
am fruehen nachmittag erreichen wir nukus. der erste eindruck ist aeusserst russisch. grosse wohnblocks mit viel luft dazwischen. Die Luft ist aufgefuellt mit gartenanlagen, also rasen und springbrunnen und holprigen wegen, aber sowohl das gras, die wege als auch die springbrunnen haben schon bessere zeiten gesehen. die springbrunnen sind leer, der rasen verbrannt, ein paar trockene buesche komplettieren das trauerspiel.
es ist niemand zu sehen, die stadt scheint ausgestorben, aber es ist natuerlich die heisseste zeit am tag.
wir haben uns ein kleines hotel in der naehe des museums ausgesucht, wenn man hier von aussuchen reden kann. es gibt ausser dem jipek joli noch das hotel nukus ein hochhaus aus russischer zeit.
das jipek joli ist ein kleines haus mit 4-6 zimmern. klein aber sauber. die zimmer gruppieren sich um einen schattigen innenhof, sehr angenehm.
die leute vom haus sind sehr freundlich und freuen sich, fuer uns telefonieren zu koennen. das scheint sowieso ein volkssport der uzbeken zu sein.
wir erfahren, dass der guide der die touren zum aralsee macht, fuer mehrere tage von einer gruppe gebucht wurde und deshalb fuer uns diese tour nicht moeglich ist. aralsee ade.
die enttaeuschung ist gross, ausgerechnet hier am ende der welt stecken wir nun fest. das einzige was man hier anschauen kann, ist das museum savitzky.
wir muessen den schock erstmal verdauen und versuchen uns mit kultur abzulenken.
also ziehen wir los richtung savitzky. es ist eh die beste zeit, fuer ein klimatisiertes museum.
wir buchen uns eine fuehrung durchs museum, das aus drei themenbereichen besteht.
einem geschichtlichen teil, mit kultur, braeuchen und tradition der karakalpaken. eine eigenstaendige bevoelkerungsgruppe die in Uzbekistan lebt, wie die uiguren in china.
wir sehen feinsten schmuck, traditionelle stoffe und kleider, kultbauwerke und eine originale jurte.
der zweite teil besteht aus kunstwerken neueren datums. es ist etwas irritierend, bilder aus den 60ern und 70ern zu sehen, die aber in ihrer art der kunst den 2oer jahre entsprechen. unsere guidin erklaert uns, dass die kuenstler von russischen kuenstlern des im- und expressionismus zu beginn des 20sten jahrhunderts beeinflusst worden sind. danach gab es nichts anderes mehr, was sie haette beeinflussen koennen.
der dritte teil besteht aus bildern der 20er jahre, also den bildern, die die neueren kuenstler beeinflusst haben.
und hier kommt auf einmal der wahre schatz. fantastische bilder von russischen kuenstlern die zum teil nach uzbekistan verbannt worden sind, weil sie nicht regimegetreu gemalt haben. oder aber fruehe werke von kuenstlern, die sich umkrempeln haben lassen, oder die sie heimlich gemalt haben.
auf einmal tauchen assoziationen zu kunestlern wie otto dix, van gogh, renoir, matisse, chagall, monet oder gauguin auf. nicht das hier kopierer am werk gewesen waeren. Nein, sie haben alle ihre eigene formensprache des impressionismus und des expressionismus. wir kommen aus dem staunen nicht mehr heraus, und was wir sehen ist nur ein winzig kleiner teil der sammlung.
savitzky selber war auch kuenstler, hat dann aber von nukus aus mit dem sammeln dieser sogenannten entarteten kunst angefangen. er hat viele der kuenstler, mit denen er auch persoenlich befreundet war, besucht, um ihnen ihre bilder, die sie sowieso nicht veroeffentlichen konnten, abzukaufen.
nach 3 stunden schwanken wir kunstbetrunken aus dem museum und sind ueberaus gluecklich, dass wir wenigsten einen triftigen grund gefunden haben in dieser stadt einen tag zu verbringen.
am abend versuchen wir wieder mal einen bus fuer den naechsten tag zu buchen. dazu muessen wir ins hotel nukus, eine altes russisches hotel, das laut lonely planet gerade renoviert wird. als wir dort ankommen wird gerade renoviert. der empfang ist nicht gerade freundlich, aber schliesslich begleitet uns der empfangschef doch noch zu den busfahrern, die sich im keller eine uebernachtungsmoeglichkeit eingerichtet haben. der bus soll morgen um 15.00 uhr fahren.
wir testen noch den offiziellen busbahnhof. es fahren 2 busse nach buchara. 17.00 und 18.00 uhr. wir wollen den offiziellen bus nehmen , der vom hotel ist quasi privat.
auf der rueckfahrt entdecken wir den basar von nukus und stuerzen uns gleich ins gewimmel. der markt ist nicht sehr schoen, aber es gibt wie immer alles zu kaufen, und siehe da lily kommt mit einer echten, neuen chanel-sonnenbrille fuer 3000 sum (CHF 2.50), nach der sie schon jahre gesucht hat, aus dem basar.
den naechsten tag verbringen wir mit schreiben, lesen, und sonstigen nuetzlichen sachen und machen uns dann gegen 15.00 uhr zum busbahnhof auf. als wir den umherstehenden taxifahrern erklaeren, dass wir mit dem bus nach buchara fahren wollen, laecheln sie uns an und sagen: es gibt keinen bus der nach buchara faehrt. wir fragen in der station nach und es koennte sein dass der bus voll ist, oder nicht faehrt. wir werden es nie erfahren. was aber auf jeden fall sicher ist, wir werden wieder mit dem taxi fahren muessen. und noch eins ist sicher, wir werden bis spaet in die nacht unterwegs sein, bis wir in buchara ankommen werden.
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