Dienstag, 13. Mai 2008
shiraz 11.-13.5.
lilypep_on_silkroad, 13:59h
mit dem nachtbus erreichen wir shiraz morgens um 5 uhr und machen uns auf die suche nach einer unterkunft. wegen der fruehen stunde ist dies nicht ganz einfach, wir holen diverse receptionsmenschen aus dem bett! die guenstigen guesthouses sind leider alle nicht sehr 'aamaechelig', sondern meist schaebig, die betten schief und hart und die toiletten... na ja. wir finden dann doch noch ein plaetzchen zum bleiben.
nach der tollen stadt isfahan faellt es mir zunaechst schwer, auch shiraz schoen zu finden, obwohl es hier viele wunderbare und wichtige sehenswuerdigkeiten gibt. die zitadelle von karim khan zand haben wir schnell gesehen. dafuer gefaellts uns im basar umso besser! er sieht zwar aus wie viele andere basare auch, hat aber das gewisse etwas. es gibt auch einige touristenecken mit kitschigen und grausligen souvenirs. danach spazieren wir in der mittaeglichen hitze zum mausoleum des landesweit verehrten dichters hafez. ein offener pavillon in einem sehr schoenen garten beherbergt das grab, welches mit einem seiner gedichte verziert ist (auf persisch natuerlich). hierher kommen viele iraner, hafez ist eine art volksheld und so populaer wie ein popstar.
aus unserem ersehnten gemuetlichen teehausbesuch in diesem garten wird leider nix, das teehaus ist seit ueber einem jahr geschlossen, so wie auch das teehaus in einem ehemaligen hamam im basar kein teehaus mehr ist :-(
unsere abendliche suche nach einem netten plaetzchen fuer cay und qalyan endet in einem etwas herunter gekommenen lokal auf einem hausdach. dass ich mich als frau dahin 'wage', scheint den anwesenden maennern, obwohl alle jung, etwas suspekt! auf jeden fall starren sie uns mehr oder weniger direkt an, derweil wir unsere wasserpfefe schmauchen.
der zweite tag ist der stadt persepolis gewidmet. diese ruinenstadt ist eine knappe autostunde von shiraz entfernt. auf den ersten blick scheint hier nicht all zu viel uebrig geblieben zu sein. beim erkunden dieser historischen staette entdecken wir aber fantastische reliefs, die sehr viel ueber die damalige zeit erzaehlen.
persepolis wurde in der achaemenidischen zeit (6. jhd v.chr.) erbaut und hat eine flaeche von rund 125'000 m2. wahrscheinlich wurde sie nur zum 'no ruz', dem persischen neujahrsfest, benutzt. dann stroemten die gesandten aus dem ganzen land herbei, um dem shah zu huldigen. heute sind die ueberreste des palstes der 100 saeulen, apadana palastes und -treppe, koenigspalast und zwei graeber zu besichtigen. man braucht allerdings etwas phantasie, um sich die gewaltigen bauten vorstellen zu koennen, da teilweise nur noch die fundamente uebrig geblieben sind.
laut unserem taxifahrer wollten die mullahs nach der revolution 1979 persepolis zerstoeren, weil sie gegen alles koenigliche sind! irgendwie konnte dies gluecklicherweise verhindert werden. dies erklaert auch die relativ duerftige infrastruktur, schlechte instandhaltung der ruinen und das fehlen von restaurants etc. die regierung unternimmt alles, um persepolis nicht zu attraktiv zu machen.
auf dem rueckweg schauen wir uns die in der naehe liegenden historischen staetten an: naqsh-e rostam und naqsh-e rajab. diese felsengraeber sind mit grossen reliefs verziert, welche kampf- und eroberungsszenen zeigen. in den graebern wurden die knochen der koenige aufbewahrt, nachdem sie von den geiern sauber abgenagt wurden. dies gemaess dem zoroastrischen brauch, die toten nicht in der erde zu bestatten oder zu verbrennen, da dies erde oder luft verschmutzt. statt dessen legte man die toten in die 'tuerme des schweigens', wo sie von den geiern verspeist wurden, bis nur noch das saubere skelett uebrig blieb. jrrg.
gegen abend spazieren wir zu einem scheints sehr huebschen park etwas ausserhalb des zentrums. wir kommen durch verschiedene quartiere, alle sehr lebendig, farbig und voller gerueche (gute und schlechte...). hier gefaellts uns beiden ausserordentlich gut! als wir endlich mit mueden beinen beim park ankommen, schliesst der gerade seine tore. mist! dafuer werden wir von einer horde lehrerinnen, die den park gerade verlassen haben, zu tee und suessigkeiten am parkplatzrand eingeladen . ein riesengeschnatter! aber es ist lustig und wir erfahren wieder viel interessantes ueber das leben der iranerinnen. einige sind verheiratet, mehrere jedoch nicht, und sie wollen sich auch nicht unbedingt einen mann ergattern, da sie viele freiheiten aufgeben muessten. recht so! mein feministinnenherz jubelt :-)) auf meine frage an 2 der damen, ob sie auf das kopftuch verzichten wuerden, wenn sie koennten, meint die eine, sie sei nicht sicher. die andere wuerde es weiterhin tragen, einfach eine etwas hellere und luftigere sorte.
dann fahren sie mit uns zum tor des koran am stadtrand. das ist ein torbogen, in welchem ein koran aufbewahrt wird. frueher fuehrte die strasse unter diesem tor hindurch, so dass alle reisenden unter dem koran hindurch fuhren, auf dass dieser sie auf der reise beschuetzen sollte. heute fuehrt die strasse nebenan vorbei, das tor ist nur noch fuer fussgaenger. es steht am fuss eines felsens, der mit spazierwegen und teehaeusern zur schoen beleuchteten attraktion umfunkioniert wurde. leider sitzen auch hier fast nur maennliche besucher...
anschliessend werden wir von einer der frauen, die auch ihren mann und die schwiegermama mitgebracht hat, nach hause chauffiert. diese familie ist uns sehr sympatisch, sie lachen viel und die 70 jaehrige schwiegermutter spricht und versteht besser englisch als sohn und schwiegertochter zusammen. und sie schuettelt sogar peppino die hand bei begruessung und abschied!
heute morgen wollten wir das mausoleum des shah-e cheragh besuchen. leider lassen sie dort aber nicht-muslime nicht rein, wir koennen nur von aussen einen blick erhaschen. schade. so spazieren wir zur vakil-moschee, wo wir mehr glueck haben. allerdings muss ich mich dort in einen tschador huellen, eine ganz neue erfahrung! ich wuerde verschmachten in dem ding, obwohl dieses kein schwarzes, sondern ein gebluemtes tuch ist. die moschee hat zwei wahnsinnig schoene iwane, die aussehen, als waeren sie mit perserteppichen belegt. es sind aber alles mosaikfliesen, bemalt mit blumenmustern und ornamenten in vielen farben. eine augenweide!
heute abend gehts nun weiter, wir fliegen mit kishair und iran air via teheran nach mashhad, unserer letzten station in iran.
nach der tollen stadt isfahan faellt es mir zunaechst schwer, auch shiraz schoen zu finden, obwohl es hier viele wunderbare und wichtige sehenswuerdigkeiten gibt. die zitadelle von karim khan zand haben wir schnell gesehen. dafuer gefaellts uns im basar umso besser! er sieht zwar aus wie viele andere basare auch, hat aber das gewisse etwas. es gibt auch einige touristenecken mit kitschigen und grausligen souvenirs. danach spazieren wir in der mittaeglichen hitze zum mausoleum des landesweit verehrten dichters hafez. ein offener pavillon in einem sehr schoenen garten beherbergt das grab, welches mit einem seiner gedichte verziert ist (auf persisch natuerlich). hierher kommen viele iraner, hafez ist eine art volksheld und so populaer wie ein popstar.
aus unserem ersehnten gemuetlichen teehausbesuch in diesem garten wird leider nix, das teehaus ist seit ueber einem jahr geschlossen, so wie auch das teehaus in einem ehemaligen hamam im basar kein teehaus mehr ist :-(
unsere abendliche suche nach einem netten plaetzchen fuer cay und qalyan endet in einem etwas herunter gekommenen lokal auf einem hausdach. dass ich mich als frau dahin 'wage', scheint den anwesenden maennern, obwohl alle jung, etwas suspekt! auf jeden fall starren sie uns mehr oder weniger direkt an, derweil wir unsere wasserpfefe schmauchen.
der zweite tag ist der stadt persepolis gewidmet. diese ruinenstadt ist eine knappe autostunde von shiraz entfernt. auf den ersten blick scheint hier nicht all zu viel uebrig geblieben zu sein. beim erkunden dieser historischen staette entdecken wir aber fantastische reliefs, die sehr viel ueber die damalige zeit erzaehlen.
persepolis wurde in der achaemenidischen zeit (6. jhd v.chr.) erbaut und hat eine flaeche von rund 125'000 m2. wahrscheinlich wurde sie nur zum 'no ruz', dem persischen neujahrsfest, benutzt. dann stroemten die gesandten aus dem ganzen land herbei, um dem shah zu huldigen. heute sind die ueberreste des palstes der 100 saeulen, apadana palastes und -treppe, koenigspalast und zwei graeber zu besichtigen. man braucht allerdings etwas phantasie, um sich die gewaltigen bauten vorstellen zu koennen, da teilweise nur noch die fundamente uebrig geblieben sind.
laut unserem taxifahrer wollten die mullahs nach der revolution 1979 persepolis zerstoeren, weil sie gegen alles koenigliche sind! irgendwie konnte dies gluecklicherweise verhindert werden. dies erklaert auch die relativ duerftige infrastruktur, schlechte instandhaltung der ruinen und das fehlen von restaurants etc. die regierung unternimmt alles, um persepolis nicht zu attraktiv zu machen.
auf dem rueckweg schauen wir uns die in der naehe liegenden historischen staetten an: naqsh-e rostam und naqsh-e rajab. diese felsengraeber sind mit grossen reliefs verziert, welche kampf- und eroberungsszenen zeigen. in den graebern wurden die knochen der koenige aufbewahrt, nachdem sie von den geiern sauber abgenagt wurden. dies gemaess dem zoroastrischen brauch, die toten nicht in der erde zu bestatten oder zu verbrennen, da dies erde oder luft verschmutzt. statt dessen legte man die toten in die 'tuerme des schweigens', wo sie von den geiern verspeist wurden, bis nur noch das saubere skelett uebrig blieb. jrrg.
gegen abend spazieren wir zu einem scheints sehr huebschen park etwas ausserhalb des zentrums. wir kommen durch verschiedene quartiere, alle sehr lebendig, farbig und voller gerueche (gute und schlechte...). hier gefaellts uns beiden ausserordentlich gut! als wir endlich mit mueden beinen beim park ankommen, schliesst der gerade seine tore. mist! dafuer werden wir von einer horde lehrerinnen, die den park gerade verlassen haben, zu tee und suessigkeiten am parkplatzrand eingeladen . ein riesengeschnatter! aber es ist lustig und wir erfahren wieder viel interessantes ueber das leben der iranerinnen. einige sind verheiratet, mehrere jedoch nicht, und sie wollen sich auch nicht unbedingt einen mann ergattern, da sie viele freiheiten aufgeben muessten. recht so! mein feministinnenherz jubelt :-)) auf meine frage an 2 der damen, ob sie auf das kopftuch verzichten wuerden, wenn sie koennten, meint die eine, sie sei nicht sicher. die andere wuerde es weiterhin tragen, einfach eine etwas hellere und luftigere sorte.
dann fahren sie mit uns zum tor des koran am stadtrand. das ist ein torbogen, in welchem ein koran aufbewahrt wird. frueher fuehrte die strasse unter diesem tor hindurch, so dass alle reisenden unter dem koran hindurch fuhren, auf dass dieser sie auf der reise beschuetzen sollte. heute fuehrt die strasse nebenan vorbei, das tor ist nur noch fuer fussgaenger. es steht am fuss eines felsens, der mit spazierwegen und teehaeusern zur schoen beleuchteten attraktion umfunkioniert wurde. leider sitzen auch hier fast nur maennliche besucher...
anschliessend werden wir von einer der frauen, die auch ihren mann und die schwiegermama mitgebracht hat, nach hause chauffiert. diese familie ist uns sehr sympatisch, sie lachen viel und die 70 jaehrige schwiegermutter spricht und versteht besser englisch als sohn und schwiegertochter zusammen. und sie schuettelt sogar peppino die hand bei begruessung und abschied!
heute morgen wollten wir das mausoleum des shah-e cheragh besuchen. leider lassen sie dort aber nicht-muslime nicht rein, wir koennen nur von aussen einen blick erhaschen. schade. so spazieren wir zur vakil-moschee, wo wir mehr glueck haben. allerdings muss ich mich dort in einen tschador huellen, eine ganz neue erfahrung! ich wuerde verschmachten in dem ding, obwohl dieses kein schwarzes, sondern ein gebluemtes tuch ist. die moschee hat zwei wahnsinnig schoene iwane, die aussehen, als waeren sie mit perserteppichen belegt. es sind aber alles mosaikfliesen, bemalt mit blumenmustern und ornamenten in vielen farben. eine augenweide!
heute abend gehts nun weiter, wir fliegen mit kishair und iran air via teheran nach mashhad, unserer letzten station in iran.
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Montag, 12. Mai 2008
esfahan 7.-10.5.
lilypep_on_silkroad, 16:43h
die stadt gilt als 'die perle irans', und das ist nicht uebertrieben! es gibt breite, baumbestandene strassen mit dem uebl(ich)en verkehr, den fluss zayandeh mit seinen alten bruecken und, als groesste attraktion, den imam square. dieser rechteckige platz ist mit seinen 512 x 163 m nach dem tiananmen in peking der zweitgroesste der welt und 'beherbergt' einige der grossartigsten islamischen bauten: die imam moschee, die sheikh lofollah moschee sowie den ali qapu palast. die beiden moscheen sind vollstaendig mit mosaikfliesen bedeckt. die imam moschee, erbaut von 1611- 1629, hat einen grossen quadratischen innenhof und 4 iwane (iwan = auf 3 seiten geschlossener raum, offen zum innenhof) mit wunderschoenen stalaktitendecken. da die moschee jeweils freitags zum gebet genutzt wird, ist der innenhof mit einem aeusserst haesslichen stoffdach verunstaltet (ansonsten die dort sitzenden frauen in ihren tschadors verschmachten wuerden). dadurch ist die sicht auf die architektur leider groesstenteils verdeckt. aber auch die verschiedenen innenraeume und die beiden nebeninnenhoefe sind mit praechtigen mosaiken verziert.
die sheikh lotfollah moschee (1602 – 1619) ist eigentlich keine moschee, sondern war eine gebetsstaette fuer die frauen des harems des scheichs. sie besteht nur aus dem hauptraum mit kuppel, aber der ist dafuer absolut ueberwaeltigend! die kuppel und der innenraum sind mit cremefarbenen und blauen, das portal mit blauen und gelben mosaikfliesen bedeckt.
frau koennte nun stundenlang darueber berichten, aber besser waere, ihr schaut euch das persoenlich vor ort an:-)
der ali qapa palast hat ebenfalls eine sehr schoen verzierte kuppel, aber noch toller ist die aussicht ueber den imam square. der platz mit den rasenflaechen, bueschen, dem wasserbecken und arkaden ringsherum wird von den isfahanis rege genutzt zum spazieren, doesen, picknicken, kutschenfahren... wir sitzen mehrmals mit unseren kanadischen freunden reeshma und ashif, die auch in isfahan sind, im einzigen teehaus am imam square und geniessen cay und qalyan. genau das richtige nach einem langen spaziergang durch die stadt!
ein weiteres teehaus gibts unter der alten si-o-seh bruecke. hier und in den parks und promenaden entlang des flusses treffen sich alt und jung, einheimische und touristen.
am freitag ('sonntag' im iran) spazieren wir dem fluss entlang und bewundern die verschiedenen bruecken aus dem 16./17. jhd, welche ueber den fluss fuehren. wir treffen auf eine menschenmenge, die eine art 'spontanes singspiel' verfolgt. das schauspiel wird kurz durch einen polizisten unterbrochen, der die menge zerstreuen will, er gibt sich aber offenbar nicht besonders muehe damit und so wird weiter gesungen und auch getanzt (was wir leider nicht sehen wegen der vielen leute)
das nachmittagsschlaefchen von peppino im park wird angenehm beendet durch eine nebenan picknickende familie: der papa bringt uns tee und so kommen wir ins gespraech und verbringen 2 nette stunden bei tee, rosenwassersirup und nuessen.
in isfahan gibt es ein armenisches viertel: jolfa. shah abbas liess im 17. jhd ein ganzes dorf (jolfa im norden irans) nach isfahan transferien, weil er von den besonderen faehigkeiten der 'jolfaner' profitieren wollte: sie waren hervorragende kaufmaenner, unternehmer und kuenstler. zu sehen ist dies in der vank kathedrale: das innere ist vollstaendig bedeckt mit fresken, welche biblische geschichten zeigen sowie islamischen mosaikfliesen. die fresken sind sehr detailliert und zeigen szenen vom fegefeuer, soddom und gomorra, das letzte abendmal, folter an 'gregory the 'illuminator' (wer immer das war, er musste grausames erleben...)und viele mehr.
leider muessen wir einmal mehr zu frueh weiter ziehen, da die zeit draengt! es gaebe noch viel mehr zu sehen, und vor allem ist isfahan ein schoener ort, um einfach umher zu schlendern, mit den leuten zu plaudern und das feine essen zu geniessen :-)
die sheikh lotfollah moschee (1602 – 1619) ist eigentlich keine moschee, sondern war eine gebetsstaette fuer die frauen des harems des scheichs. sie besteht nur aus dem hauptraum mit kuppel, aber der ist dafuer absolut ueberwaeltigend! die kuppel und der innenraum sind mit cremefarbenen und blauen, das portal mit blauen und gelben mosaikfliesen bedeckt.
frau koennte nun stundenlang darueber berichten, aber besser waere, ihr schaut euch das persoenlich vor ort an:-)
der ali qapa palast hat ebenfalls eine sehr schoen verzierte kuppel, aber noch toller ist die aussicht ueber den imam square. der platz mit den rasenflaechen, bueschen, dem wasserbecken und arkaden ringsherum wird von den isfahanis rege genutzt zum spazieren, doesen, picknicken, kutschenfahren... wir sitzen mehrmals mit unseren kanadischen freunden reeshma und ashif, die auch in isfahan sind, im einzigen teehaus am imam square und geniessen cay und qalyan. genau das richtige nach einem langen spaziergang durch die stadt!
ein weiteres teehaus gibts unter der alten si-o-seh bruecke. hier und in den parks und promenaden entlang des flusses treffen sich alt und jung, einheimische und touristen.
am freitag ('sonntag' im iran) spazieren wir dem fluss entlang und bewundern die verschiedenen bruecken aus dem 16./17. jhd, welche ueber den fluss fuehren. wir treffen auf eine menschenmenge, die eine art 'spontanes singspiel' verfolgt. das schauspiel wird kurz durch einen polizisten unterbrochen, der die menge zerstreuen will, er gibt sich aber offenbar nicht besonders muehe damit und so wird weiter gesungen und auch getanzt (was wir leider nicht sehen wegen der vielen leute)
das nachmittagsschlaefchen von peppino im park wird angenehm beendet durch eine nebenan picknickende familie: der papa bringt uns tee und so kommen wir ins gespraech und verbringen 2 nette stunden bei tee, rosenwassersirup und nuessen.
in isfahan gibt es ein armenisches viertel: jolfa. shah abbas liess im 17. jhd ein ganzes dorf (jolfa im norden irans) nach isfahan transferien, weil er von den besonderen faehigkeiten der 'jolfaner' profitieren wollte: sie waren hervorragende kaufmaenner, unternehmer und kuenstler. zu sehen ist dies in der vank kathedrale: das innere ist vollstaendig bedeckt mit fresken, welche biblische geschichten zeigen sowie islamischen mosaikfliesen. die fresken sind sehr detailliert und zeigen szenen vom fegefeuer, soddom und gomorra, das letzte abendmal, folter an 'gregory the 'illuminator' (wer immer das war, er musste grausames erleben...)und viele mehr.
leider muessen wir einmal mehr zu frueh weiter ziehen, da die zeit draengt! es gaebe noch viel mehr zu sehen, und vor allem ist isfahan ein schoener ort, um einfach umher zu schlendern, mit den leuten zu plaudern und das feine essen zu geniessen :-)
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Samstag, 10. Mai 2008
yazd 5.-6.5.
lilypep_on_silkroad, 17:02h
die wuestenstadt yazd liegt ungefaehr in der mitte des iran, zwischen den wuesten dasht-e kavir und dasht-e lut. mit ihren aus lehm und lehmziegeln gebauten haeusern und den beruehmten badgir (windtuermen) gehoert sie zu den meistbesuchten staedten des landes.

wir wohnen im sehr schoenen hotel silkroad, einem im traditionellen stil gebauten haus mit innenhof und brunnen, rundherum die sog. betten, auf welchen man gemuetlich tee schluerfen, essen, lesen oder siesta halten kann. endlich wieder mal ein gemuetliches plaetzchen!
gleich vor unserer haustuere befindet sich die jameh moschee. sie ist mit ihren zwei 48 m hohen minaretten und der kuppel weithin sichtbar und dient auch als orientierung, falls man verloren geht in den vielen gassen und strassen der altstadt. das portal, die minarette und das innere der kuppel sind mit wunderschoenen mosaikfliesen verziert.


wir wollen die sehenswuerdigkeiten der altstadt gemaess einem rundgang im lonely planet (reisefuehrer) erkunden. angegebene dauer: 3-5 stunden, je nach dem, wie oft man sich verlaeuft... nach 2 versuchen, diesem rundgang zu folgen, geben wir auf und goennen uns erst mal eine siesta. frisch gestaerkt machen wir uns am nachmittag auf, folgen unserem eigenen orientierungssystem und finden tatsaechlich im gassengewirr das alexanderprison (eine ehem. schule), khan-e lari (traditionelles haus) und das wasserreservoir mit 4 windtuermen! das khan-e lari ist ein traditionelles lehmhaus mit innenhof, garten und wasserbecken und wurde sehr schoen restauriert. unterwegs treffen wir auch auf die in schwarze tschadors gehuellten frauen.

das wassermuseum ist ebenfalls in einem wunderschoenen haus untergebracht. die mauern zum innenhof sind vollstaendig mit 'geschnitzten' ornamenten aus lehm bedeckt! im untergeschoss koennen wir sehen, wir die 'qanat', das mind. 2000 jahre alte unterirdische wasserversorgungssystem funktioniert.
am abend erleben wir die traurige ueberraschung, dass in yazd keine qalyans zu finden sind, schade! es waere der perfekte ort, um zum tee ein bisschen wasserpfeife zu schmauchen.
am naechsten morgen spazieren zum badh-e doulat abad, residenz des ehem. herrschers karim khan zand. in einem wunderhuebschen garten steht ein pavillion mit dem hoechsten badgir von yazd. den 33 m hohen turm kann man im pavillon von unten bewundern.
nachdem es tatsaechlich geregnet hat (!), machen wir uns auf den weg zur ewigen flamme der zoroastrier, welche seit ca. 550 jahren in yazd, dem zentrum des zoroastrismus in iran, brennt. den sonnenuntergang beim amir chakhmaq complex findet wegen des wetter leider nicht statt. dafuer werden wir auf unzaehligen iranischen fotos verwewigt :-)
den abend verbringen wir mit hadi, unserem iranischen studenten aus dem nachtzug. nach dem nachtessen in einem restaurant in einem wunderschoenen innenhof (wir schaffen es diesmal, ihn einzuladen!), gibts eine stadtrundfahrt in die eher wohlhabenden quartiere der stadt und anschliessend laedt er uns zum tee zu sich nach hause ein. er wohnt allein in einer riesigen wohnung in einem der zwei haeuser seiner eltern. interessant fuer uns ist, dass er eher konservativ eingestellt ist und mit seinen 24 jahren noch immer 'einziger sohn seiner mutter' ist. er kann es kaum fassen, dass man in unseren breitengraden schon vor der heirat zusammen wohnt!

wir wohnen im sehr schoenen hotel silkroad, einem im traditionellen stil gebauten haus mit innenhof und brunnen, rundherum die sog. betten, auf welchen man gemuetlich tee schluerfen, essen, lesen oder siesta halten kann. endlich wieder mal ein gemuetliches plaetzchen!
gleich vor unserer haustuere befindet sich die jameh moschee. sie ist mit ihren zwei 48 m hohen minaretten und der kuppel weithin sichtbar und dient auch als orientierung, falls man verloren geht in den vielen gassen und strassen der altstadt. das portal, die minarette und das innere der kuppel sind mit wunderschoenen mosaikfliesen verziert.


wir wollen die sehenswuerdigkeiten der altstadt gemaess einem rundgang im lonely planet (reisefuehrer) erkunden. angegebene dauer: 3-5 stunden, je nach dem, wie oft man sich verlaeuft... nach 2 versuchen, diesem rundgang zu folgen, geben wir auf und goennen uns erst mal eine siesta. frisch gestaerkt machen wir uns am nachmittag auf, folgen unserem eigenen orientierungssystem und finden tatsaechlich im gassengewirr das alexanderprison (eine ehem. schule), khan-e lari (traditionelles haus) und das wasserreservoir mit 4 windtuermen! das khan-e lari ist ein traditionelles lehmhaus mit innenhof, garten und wasserbecken und wurde sehr schoen restauriert. unterwegs treffen wir auch auf die in schwarze tschadors gehuellten frauen.

das wassermuseum ist ebenfalls in einem wunderschoenen haus untergebracht. die mauern zum innenhof sind vollstaendig mit 'geschnitzten' ornamenten aus lehm bedeckt! im untergeschoss koennen wir sehen, wir die 'qanat', das mind. 2000 jahre alte unterirdische wasserversorgungssystem funktioniert.
am abend erleben wir die traurige ueberraschung, dass in yazd keine qalyans zu finden sind, schade! es waere der perfekte ort, um zum tee ein bisschen wasserpfeife zu schmauchen.
am naechsten morgen spazieren zum badh-e doulat abad, residenz des ehem. herrschers karim khan zand. in einem wunderhuebschen garten steht ein pavillion mit dem hoechsten badgir von yazd. den 33 m hohen turm kann man im pavillon von unten bewundern.
nachdem es tatsaechlich geregnet hat (!), machen wir uns auf den weg zur ewigen flamme der zoroastrier, welche seit ca. 550 jahren in yazd, dem zentrum des zoroastrismus in iran, brennt. den sonnenuntergang beim amir chakhmaq complex findet wegen des wetter leider nicht statt. dafuer werden wir auf unzaehligen iranischen fotos verwewigt :-)
den abend verbringen wir mit hadi, unserem iranischen studenten aus dem nachtzug. nach dem nachtessen in einem restaurant in einem wunderschoenen innenhof (wir schaffen es diesmal, ihn einzuladen!), gibts eine stadtrundfahrt in die eher wohlhabenden quartiere der stadt und anschliessend laedt er uns zum tee zu sich nach hause ein. er wohnt allein in einer riesigen wohnung in einem der zwei haeuser seiner eltern. interessant fuer uns ist, dass er eher konservativ eingestellt ist und mit seinen 24 jahren noch immer 'einziger sohn seiner mutter' ist. er kann es kaum fassen, dass man in unseren breitengraden schon vor der heirat zusammen wohnt!
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Sonntag, 4. Mai 2008
tehran 02.05.-04.05.08
lilypep_on_silkroad, 16:09h
wir verabschieden uns von ashif und reeshma. es ist traurig, denn die beiden sind uns in diesen wenigen tagen sehr nah gekommen und wir hatten tolle gespraeche und auch das gefuehl, dass wir eine aehnliche sprache sprechen.

vielleicht schaffen wir es uns nochmals in esfahen zu treffen, denn sie bleiben noch ein wenig in masuleh und werden weiter nach alamut reisen (was peppino auch moechte). wir haben einfach keine zeit dafuer und muessen weiterreisen.
wir steigen in einen klapprigen bus nach fuman und muessen warten. ploetzlich weltuntergangsstimmung: es hagelt und regnet, 10 minuten lang hoffen wir, dass der bus wetterfest ist. was da runterkommt, ist unglaublich.

nachdem es aufhoert, koennen wir das schoenste wetter geniessen. es klart auf und es ist sonnig. wir haben uns langsam gewoehnt, dass wir bei schoenem wetter reisen...
endlich faehrt der bus ab und nach einer stunde kommen wir in fuman an. wir koennen sofort in ein savari umsteigen und fahren zum busbahhof rasht. in rasht entscheiden wir uns fuer den "falschen" bus, dh. wir entscheiden uns fer den 11.30 bus anstellen den 11.15 bus. dieser faehrt puenktlich ab...wir warten dafuer nochmals 1 1/2 stunden. na ja, travellerslife...
wir kommen trotzdem in tehran an und lassen uns von einem taxi in das billigquartier fahren. nachdem wir uns einige hotels angeschaut haben, nehmen wir die preiswerteste variante. machen uns frisch und ich zeige lily die ehemalige amerikanische botschaft. die graffiti ist immer noch da, dafuer hat es keine soldaten mehr. die gegend kommt mir sehr vertraut vor und auch unsere lieblingspizzeria am ferdosi sq. finde ich wieder. wir sind dann aber in ein iranian traditional house fuers abendessen eingekehrt. vom besitzer werden wir herzlich begruesst.

mit dem farsi sprachfuehrer kommunizieren wir und es kommt total gut an. die lacher sind vorprogrammiert. nach einem feinen kebab rauchen wir eine qalyan andere gaeste kommen dazu und es wird mit haenden und fuessen geredet.

natuerlich werden wir auch wieder eingeladen, schlagen aber diesmal aus denn wir sind echt muede und ich habe unterdessen mit hooman von future tours morgen abgemacht.
um 10.00 treffen wir dann endlich hooman. ich habe schon so viel mit im per mail und telefon mit ihm zu tun gehabt und bin sehr neugierig. er junger adretter typ quatscht uns an und er weiss natuerlich, dass wir die gesuchten leute sind. eindeutig als traveller identifizierbar. als erstes gehts in ein coffeeshop und wir berichten von unseren erlebnissen.
fuer unsere weiteren reiseplaene, ist er aber dann nicht so zuversichtlich. Im iran zu fliegen ist soooo billig und die freie flugsitze zu finden, sei sehr schwierig. Na ja, wir lassen uns nicht abschrecken und gehen ins naechste reisebuero. Und tatsaechlich; unser wunschflug am 14. mai irgendwo direct nach yazd zu fliegen ist ausgebucht. Wir versuchen weitere moeglichkeiten, aber nix geht. schlussendlich entscheiden wir uns fuer die variante shiraz-tehran-mashad und werden deshalb morgen mit dem nachtbus nach yazd fahren. Endlich koennen wir das buero verlassen und wir gehen zum schoenen park-e sharh. Eine oase im
Inmitten tehrans. ein grosser und schoener park, viele blumen und brunnen. wir gehen in ein
teehaus und essen eine verspaeteten lunch. hooman erzaehlt uns einiges ueber sein leben und es ist sehr interessant. Immer wieder wird er vom handy unterbrochen und er muss leider spaeter verlassen. Business as usual. Bevor er geht, macht er mit uns noch eine richtige touristenfuehrung und geht mit uns in das iranische nationalmuseum. Er erklaert uns einiges und wir sind natuerlich hin und weg von seinen ausfuehrungen. Background tours hat einen sehr kompetenten und zuverlaessigen partner im iran! hooman erklaert uns noch das u-bahn system und verabschiedet sich dann von uns.

schade, aber wir reisen morgen weiter und er ist geschaeftlich unterwegs. Die fahrt mit der u-bahn macht wirklich spass. es ist sehr sauber und ueberall sind schoene ornamente zu bewundern. hat gewisse aehnlichkeit zur moskauer u-bahn. Lily kann in der zwischenzeit die schwester von einem guten freund erreichen und wir muessen uns sputen rechtzeitig zum naechsten treffpunkt zu kommen. wir fahren ueber eine halbe stunde mit dem taxi in den nordwesten von Tehran. am abadadoplatz treffen wir sahar, sie ist eine junge frau und faehrt mit uns zum tochal telecabin. Das ist ein populaerer ort und die jungen tehraner treffen sich abends. man hat eine schoene aussicht ueber tehran und in der wintersaison fahert eine gondel bis auf 3957 m und im winter kann natuerlich ski gefahren werden. sahar erzaehlt uns einiges ueber ihr leben und ihre arbeit. sie arbeitet fuer eine schwedische firma und war auch schon ihn europa. sie hat ihren bruder sepehr in deutschland besucht (so hat lily diesen kontakt bekommen) und moechte naechstens auch mal in die schweiz kommen. unterdessen kommt auch der beste freund von sepehr vorbei, farshid. er ist bauunternehmer und kennt sahar auch seit langen. natuerlich ist das naechste thema: wo gehen wir essen? nach einigem hin und her entscheiden sich die beiden fuer das rosegarden. als wir dort ankommen, ist es klar, dass es sich um ein besseres restaurant handelt. wir kommen uns mit unserer travellerkleidung und den tefafinken ein wenig deplaziert vor aber es ist kein problem. ein sehr schoenes restaurant und tolles essen. und wie immer werden wir eingeladen. da gibts nichts zu ruetteln und zu schuetteln. wir sind die letzten gaeste und werden gebeten das restaurant zu verlassen. sahar muss morgen frueh raus und sie verabschiedet sich von uns sehr "europaeisch", also mit haende schuetteln und kuesschen. farshid bringt uns nach hause (fuer ihn ist das nur ein umweg von einer stunde und das macht ihm nichts aus, denn sonst wuerde er noch arbeiten...) und er erklaert uns, dass wir in einem quartier uebernachten, welches beruechtigt sei. vor der revolution gab es kinos, bars und weitere unterhaltungsmoeglichkeiten. unterdessen ist es zur tehraner lampenstrasse geworden.
am morgen haben wir idee, die reise von tehran nach yazd mit dem zug zu machen und machen uns auf den weg zum naechsten reisebuero. und ja, es gibt sogar zwei zuverbindungen nach yazd. um acht und um neun uhr abends. wir buchen den zweiten zug: first class, 6er abteil. den restlichen tag verbringen wir mit dem blogg. berichte schreiben, fotos runterladen, mails schreiben etc. ist wirklich anstrengend so ein blogg...und benoetigt halt viel zeit.
der bahnhof ist riesig und sehr gut organisiert. wir muessen bei der polizei melden before wir zum zug duerfen. es ist wie am flughafen. die zuege werden aufgerufen und anschliessend darf man boarden.
wir teilen unseren abteil mit einem aelteren ehepaar, einem aelteren herrn und dem jungen hadi. er kann einigermassen gut englisch und uebersetzt fuer die anderen. das abteil ist recht eng aber wenn dann die betten gemacht werden, sollte es besser gehen. nach einer halben stunde haelt der zug und praktisch alle maenner in diesem zug springen raus. hadi bleibt und erklaert, dass dies eine prayer station ist und hier rund 20 minuten gebetet wird. er selber hat schon gebetet und es sei fuer ihn nicht noetig. Aha...so geht das. die frauen haben wohl auch schon gebetet.....die sind alle im zug geblieben.
hadi will mit uns ins restaurant und findet einen tisch fuer uns. er bestellt auch fuers uns und nachdem wir das essen bekommen, sind wir sehr erstaunt, dass er uns erklaert, dass er keinen hunger hat. wir wollen bezahlen aber das ist unmoeglich. er hat schon alles erledigt...wir gehen zurueck ins abteil und werden ins betten machen eingeweiht. nachdem alle in den betten liegen, wird das licht ausgemacht und wir schaukel gen yayd.

vielleicht schaffen wir es uns nochmals in esfahen zu treffen, denn sie bleiben noch ein wenig in masuleh und werden weiter nach alamut reisen (was peppino auch moechte). wir haben einfach keine zeit dafuer und muessen weiterreisen.
wir steigen in einen klapprigen bus nach fuman und muessen warten. ploetzlich weltuntergangsstimmung: es hagelt und regnet, 10 minuten lang hoffen wir, dass der bus wetterfest ist. was da runterkommt, ist unglaublich.

nachdem es aufhoert, koennen wir das schoenste wetter geniessen. es klart auf und es ist sonnig. wir haben uns langsam gewoehnt, dass wir bei schoenem wetter reisen...
endlich faehrt der bus ab und nach einer stunde kommen wir in fuman an. wir koennen sofort in ein savari umsteigen und fahren zum busbahhof rasht. in rasht entscheiden wir uns fuer den "falschen" bus, dh. wir entscheiden uns fer den 11.30 bus anstellen den 11.15 bus. dieser faehrt puenktlich ab...wir warten dafuer nochmals 1 1/2 stunden. na ja, travellerslife...
wir kommen trotzdem in tehran an und lassen uns von einem taxi in das billigquartier fahren. nachdem wir uns einige hotels angeschaut haben, nehmen wir die preiswerteste variante. machen uns frisch und ich zeige lily die ehemalige amerikanische botschaft. die graffiti ist immer noch da, dafuer hat es keine soldaten mehr. die gegend kommt mir sehr vertraut vor und auch unsere lieblingspizzeria am ferdosi sq. finde ich wieder. wir sind dann aber in ein iranian traditional house fuers abendessen eingekehrt. vom besitzer werden wir herzlich begruesst.

mit dem farsi sprachfuehrer kommunizieren wir und es kommt total gut an. die lacher sind vorprogrammiert. nach einem feinen kebab rauchen wir eine qalyan andere gaeste kommen dazu und es wird mit haenden und fuessen geredet.

natuerlich werden wir auch wieder eingeladen, schlagen aber diesmal aus denn wir sind echt muede und ich habe unterdessen mit hooman von future tours morgen abgemacht.
um 10.00 treffen wir dann endlich hooman. ich habe schon so viel mit im per mail und telefon mit ihm zu tun gehabt und bin sehr neugierig. er junger adretter typ quatscht uns an und er weiss natuerlich, dass wir die gesuchten leute sind. eindeutig als traveller identifizierbar. als erstes gehts in ein coffeeshop und wir berichten von unseren erlebnissen.
fuer unsere weiteren reiseplaene, ist er aber dann nicht so zuversichtlich. Im iran zu fliegen ist soooo billig und die freie flugsitze zu finden, sei sehr schwierig. Na ja, wir lassen uns nicht abschrecken und gehen ins naechste reisebuero. Und tatsaechlich; unser wunschflug am 14. mai irgendwo direct nach yazd zu fliegen ist ausgebucht. Wir versuchen weitere moeglichkeiten, aber nix geht. schlussendlich entscheiden wir uns fuer die variante shiraz-tehran-mashad und werden deshalb morgen mit dem nachtbus nach yazd fahren. Endlich koennen wir das buero verlassen und wir gehen zum schoenen park-e sharh. Eine oase im
Inmitten tehrans. ein grosser und schoener park, viele blumen und brunnen. wir gehen in ein
teehaus und essen eine verspaeteten lunch. hooman erzaehlt uns einiges ueber sein leben und es ist sehr interessant. Immer wieder wird er vom handy unterbrochen und er muss leider spaeter verlassen. Business as usual. Bevor er geht, macht er mit uns noch eine richtige touristenfuehrung und geht mit uns in das iranische nationalmuseum. Er erklaert uns einiges und wir sind natuerlich hin und weg von seinen ausfuehrungen. Background tours hat einen sehr kompetenten und zuverlaessigen partner im iran! hooman erklaert uns noch das u-bahn system und verabschiedet sich dann von uns.

schade, aber wir reisen morgen weiter und er ist geschaeftlich unterwegs. Die fahrt mit der u-bahn macht wirklich spass. es ist sehr sauber und ueberall sind schoene ornamente zu bewundern. hat gewisse aehnlichkeit zur moskauer u-bahn. Lily kann in der zwischenzeit die schwester von einem guten freund erreichen und wir muessen uns sputen rechtzeitig zum naechsten treffpunkt zu kommen. wir fahren ueber eine halbe stunde mit dem taxi in den nordwesten von Tehran. am abadadoplatz treffen wir sahar, sie ist eine junge frau und faehrt mit uns zum tochal telecabin. Das ist ein populaerer ort und die jungen tehraner treffen sich abends. man hat eine schoene aussicht ueber tehran und in der wintersaison fahert eine gondel bis auf 3957 m und im winter kann natuerlich ski gefahren werden. sahar erzaehlt uns einiges ueber ihr leben und ihre arbeit. sie arbeitet fuer eine schwedische firma und war auch schon ihn europa. sie hat ihren bruder sepehr in deutschland besucht (so hat lily diesen kontakt bekommen) und moechte naechstens auch mal in die schweiz kommen. unterdessen kommt auch der beste freund von sepehr vorbei, farshid. er ist bauunternehmer und kennt sahar auch seit langen. natuerlich ist das naechste thema: wo gehen wir essen? nach einigem hin und her entscheiden sich die beiden fuer das rosegarden. als wir dort ankommen, ist es klar, dass es sich um ein besseres restaurant handelt. wir kommen uns mit unserer travellerkleidung und den tefafinken ein wenig deplaziert vor aber es ist kein problem. ein sehr schoenes restaurant und tolles essen. und wie immer werden wir eingeladen. da gibts nichts zu ruetteln und zu schuetteln. wir sind die letzten gaeste und werden gebeten das restaurant zu verlassen. sahar muss morgen frueh raus und sie verabschiedet sich von uns sehr "europaeisch", also mit haende schuetteln und kuesschen. farshid bringt uns nach hause (fuer ihn ist das nur ein umweg von einer stunde und das macht ihm nichts aus, denn sonst wuerde er noch arbeiten...) und er erklaert uns, dass wir in einem quartier uebernachten, welches beruechtigt sei. vor der revolution gab es kinos, bars und weitere unterhaltungsmoeglichkeiten. unterdessen ist es zur tehraner lampenstrasse geworden.
am morgen haben wir idee, die reise von tehran nach yazd mit dem zug zu machen und machen uns auf den weg zum naechsten reisebuero. und ja, es gibt sogar zwei zuverbindungen nach yazd. um acht und um neun uhr abends. wir buchen den zweiten zug: first class, 6er abteil. den restlichen tag verbringen wir mit dem blogg. berichte schreiben, fotos runterladen, mails schreiben etc. ist wirklich anstrengend so ein blogg...und benoetigt halt viel zeit.
der bahnhof ist riesig und sehr gut organisiert. wir muessen bei der polizei melden before wir zum zug duerfen. es ist wie am flughafen. die zuege werden aufgerufen und anschliessend darf man boarden.
wir teilen unseren abteil mit einem aelteren ehepaar, einem aelteren herrn und dem jungen hadi. er kann einigermassen gut englisch und uebersetzt fuer die anderen. das abteil ist recht eng aber wenn dann die betten gemacht werden, sollte es besser gehen. nach einer halben stunde haelt der zug und praktisch alle maenner in diesem zug springen raus. hadi bleibt und erklaert, dass dies eine prayer station ist und hier rund 20 minuten gebetet wird. er selber hat schon gebetet und es sei fuer ihn nicht noetig. Aha...so geht das. die frauen haben wohl auch schon gebetet.....die sind alle im zug geblieben.
hadi will mit uns ins restaurant und findet einen tisch fuer uns. er bestellt auch fuers uns und nachdem wir das essen bekommen, sind wir sehr erstaunt, dass er uns erklaert, dass er keinen hunger hat. wir wollen bezahlen aber das ist unmoeglich. er hat schon alles erledigt...wir gehen zurueck ins abteil und werden ins betten machen eingeweiht. nachdem alle in den betten liegen, wird das licht ausgemacht und wir schaukel gen yayd.
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masuleh, 30.4.-1.5.
lilypep_on_silkroad, 15:59h
am busbahnhof von ardabil ergattern wir 4 tickets nach rasht. diesmal muessen wir in einem volvobus statt einem mercedes fahren, was teurer ist, weil der volvo eben ein 'besserer' bus ist. die fahrt geht ueber eine kurvige strasse durch einen huegelzug hinunter an die kueste des kaspischen meeres. die gegend ist saftig gruen und sehr fruchtbar. entlang der kueste wird reis angebaut, wir fuehlen uns ploetzlich wie in asien... kurz vor rasht entdeckt peppino, dass wir den ort fuman passiert haben, wo wir eigentlich aussteigen muessen. also schnell dem busfahrer bescheid geben und nix wie raus aus dem bus. von da aus gehts mit dem savari (sammeltaxi) weiter. mit 4 rucksaecken und 4 leuten wird das auto ziemlich voll. erinnert mich irgendwie an die alten 'wie-kriegt-man-4-elefanten-in-einen-vw' witze :-) wir brausen also in diesem taxi nach masuleh, einem ueber 1000 jaehrigen dorf am ende eines tals. die haeuser kleben am hang, der so steil ist, dass die gehwege gleichzeitig die daecher der darunter liegenden haeuser sind! insgesamt sieht es hier sehr indisch aus, finden peppino und die beiden anderen, die alle diesbezueglich erfahrung haben.

wir beziehen unser quartier in einem privathaus, das eine kleine wohnung mit 2 zimmern, kueche und bad vermietet. das haus ist alt und schief, die beiden wohnraeume mit dicken perserteppichen ausgelegt, total haerzig!
auf der suche nach einem restaurant begegnen wir wieder farsin und seiner familie. er ist bei unserer ankunft auf dem parkplatz als dolmetscher eingesprungen, als wir mit dem taxifahrer wegen missverstaendnissen nochmals ueber den preis verhandeln mussten. er gibt uns ein paar tipps zu lokalen spezialitaeten: baqalichatoq (auberginengericht)und torshe tare (spinat und anderes gruenzeug gemischt) mit reis. nach mehreren tagen kebab mit fladenbrot schweben wir im vegihimmel :-)) danach goennen wir uns auf einem der 'hausdachteehaeuser' cay und qalyam (oder hubbelbubbel, wie die iraner die wasserpfeife auch nennen). da wir in den bergen sind, wird es langsam kuehl und wir ziehen uns in unsere warme stube zurueck und spielen bis spaet in die nacht 'yanif', ein fuer uns neues kartenspiel.
am naechsten morgen treffen wir wieder auf farsin, seine frau elham und seinen 6 1/2 jahre alten sohn mohammad (sprich mohaemmaed). sie begleiten uns zum fruehstueck. farsin spricht gut englisch, hat verschiedene 'business' und ist aeusserst liebenswuerdig. elham ist relativ 'traditionell' und sehr glaeubig und zurueckhaltend, wie es sich wohl fuer eine iranische frau gehoert. aber auch sehr sympatisch. und mohammad entpuppt sich im verlauf des tages als nimmermuedes, schlaues kerlchen!


wir verbringen naemlich mehr oder weniger den ganzen tag mit der familie farsin, da sie uns unbedingt bei unserem spaziergang durch und ums dorf begleiten wollen. farsin hilft mir auch bei der suche nach einem internetzugang, den ich dringend braeuchte, um meine kontaktpersonen in teheran ueber unsere ankunft zu informieren. leider fehlanzeige. so beginnen wir also unseren spaziergang und landen sogleich bei einem kleinen wasserfall, den die iraner extrem toll, wir als wasserfallverwoehnte schweizer und kanadier aber nur maessig interessant finden. die lokalen touris, und von denen gibts nicht wenige, lassen sich hier zum picknick nieder. und so schleppen auch farsin und elham eine riesige wassermelone heran, die wir unbedingt essen muessen!

danach gehts weiter dem dorf entlang den berg hoch, bis wir fast an der unteren nebelgrenze ankommen. das wetter ist naemlich genau so, wie im buch beschrieben und wie es die hitzegeplagten iraner lieben: neblig, kuehl und feucht... hier oben gibts bereits das naechste picknick: thunfisch und mais aus der buechse (gewaermt ueber einem miniminiminiaturkocher) mit toastbrot. zum glueck haben wir auch etwas beizutragen: eine madarine und sesamgebaeck.
nach dem abstieg zurueck ins dorf ist siesta angesagt. die ueberwaeltigende freundlichkeit der iraner ist auch anstrengend und ausserdem muss dringend das tagebuch nachgefuehrt werden, wir sind schon mehrere tage im verzug...
am abend gehen wir mit farsins familie sehr fein essen und diesmal koennen wir sie ueberlisten und die heimlich rechnung zahlen :-)

beim anschliessenden teetrinken und hubbelbubbel schmauchen gibts interessante diskussionen, farsin und ashif-reeshma singen ein iranisches resp. indisches lied und irgendwann wird sogar der quirlige kleine mohammad muede.
dann heissts abschied nehmen. es war wieder ein unglaublicher tag mit dieser unglaublich freundlichen familie, kheili merci!

wir beziehen unser quartier in einem privathaus, das eine kleine wohnung mit 2 zimmern, kueche und bad vermietet. das haus ist alt und schief, die beiden wohnraeume mit dicken perserteppichen ausgelegt, total haerzig!
auf der suche nach einem restaurant begegnen wir wieder farsin und seiner familie. er ist bei unserer ankunft auf dem parkplatz als dolmetscher eingesprungen, als wir mit dem taxifahrer wegen missverstaendnissen nochmals ueber den preis verhandeln mussten. er gibt uns ein paar tipps zu lokalen spezialitaeten: baqalichatoq (auberginengericht)und torshe tare (spinat und anderes gruenzeug gemischt) mit reis. nach mehreren tagen kebab mit fladenbrot schweben wir im vegihimmel :-)) danach goennen wir uns auf einem der 'hausdachteehaeuser' cay und qalyam (oder hubbelbubbel, wie die iraner die wasserpfeife auch nennen). da wir in den bergen sind, wird es langsam kuehl und wir ziehen uns in unsere warme stube zurueck und spielen bis spaet in die nacht 'yanif', ein fuer uns neues kartenspiel.
am naechsten morgen treffen wir wieder auf farsin, seine frau elham und seinen 6 1/2 jahre alten sohn mohammad (sprich mohaemmaed). sie begleiten uns zum fruehstueck. farsin spricht gut englisch, hat verschiedene 'business' und ist aeusserst liebenswuerdig. elham ist relativ 'traditionell' und sehr glaeubig und zurueckhaltend, wie es sich wohl fuer eine iranische frau gehoert. aber auch sehr sympatisch. und mohammad entpuppt sich im verlauf des tages als nimmermuedes, schlaues kerlchen!


wir verbringen naemlich mehr oder weniger den ganzen tag mit der familie farsin, da sie uns unbedingt bei unserem spaziergang durch und ums dorf begleiten wollen. farsin hilft mir auch bei der suche nach einem internetzugang, den ich dringend braeuchte, um meine kontaktpersonen in teheran ueber unsere ankunft zu informieren. leider fehlanzeige. so beginnen wir also unseren spaziergang und landen sogleich bei einem kleinen wasserfall, den die iraner extrem toll, wir als wasserfallverwoehnte schweizer und kanadier aber nur maessig interessant finden. die lokalen touris, und von denen gibts nicht wenige, lassen sich hier zum picknick nieder. und so schleppen auch farsin und elham eine riesige wassermelone heran, die wir unbedingt essen muessen!

danach gehts weiter dem dorf entlang den berg hoch, bis wir fast an der unteren nebelgrenze ankommen. das wetter ist naemlich genau so, wie im buch beschrieben und wie es die hitzegeplagten iraner lieben: neblig, kuehl und feucht... hier oben gibts bereits das naechste picknick: thunfisch und mais aus der buechse (gewaermt ueber einem miniminiminiaturkocher) mit toastbrot. zum glueck haben wir auch etwas beizutragen: eine madarine und sesamgebaeck.
nach dem abstieg zurueck ins dorf ist siesta angesagt. die ueberwaeltigende freundlichkeit der iraner ist auch anstrengend und ausserdem muss dringend das tagebuch nachgefuehrt werden, wir sind schon mehrere tage im verzug...
am abend gehen wir mit farsins familie sehr fein essen und diesmal koennen wir sie ueberlisten und die heimlich rechnung zahlen :-)

beim anschliessenden teetrinken und hubbelbubbel schmauchen gibts interessante diskussionen, farsin und ashif-reeshma singen ein iranisches resp. indisches lied und irgendwann wird sogar der quirlige kleine mohammad muede.
dann heissts abschied nehmen. es war wieder ein unglaublicher tag mit dieser unglaublich freundlichen familie, kheili merci!
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ardabil 29.04.
lilypep_on_silkroad, 15:59h
in ardabil sind wir auf der suche nach einer guenstigen unterkunft. zusammen mit ashif und reeshma schauen wir uns verschiedene hotels an, sind aber nicht ganz gluecklich resp. lily und reeshma sind einfach nicht happy. kurz bevor wir entscheiden, nach rasht weiterzufahren, bekommen wir im hotel nagil einen "superdeal". das hotel ist eigentlich voll, aber wir kriegen die suite. ein riesenzimmer mit drei betten und tv, ein zweites zimmer mit einem doppelbett sowie eine kueche fuer usd 60.00. natuerlich zuviel, aber da es eine schoene dusche und eine westerntoilette hat, werden die maenner von den frauen ueberredet.
anschliessend machen wir uns auf den weg, die einzige sehenswuerdigkeit von ardabil anzuschauen: das sheikh safi o-din mausoleum. dieses ist aussen mit so wunderschoenen blauen keramikfliesen verziert, dass man fast vergisst, das mausoleum auch von innen anzuschauen. in diesem komplex ist der allah-tower sowie das porzellan-museum mit der wunderschoenen stalaktiten-decke zu bewundern.
zurueck im hotel erwartet uns eine ueberraschung. offensichtlich werden hochzeitsgaeste bewirtet, denn neben der lobby ist ein grosses hoteleigenes restaurant, es ist gedeckt und mindestens 50 maenner sitzen dort und warten. neben dem hoteleingang ist ein zweiter eingang und hier "verschwinden" die weiblichen hochzeitsgaeste.
wir wollen uns das naeher ansehen, bestellen tee und setzen uns in die lobby zur beobachtung. nach einiger zeit muessen wir feststellen, dass es ziemlich langweilig ist. es trudeln immer mehr maenner ein, sie werden von einer delegation begruesst und weiter zu den tischen gefuehrt. und dann passiert mal einfach nix. sie sitzen und reden ein wenig, langweilig und enttaeuschend.
lily und reeshma begeben sich deshalb zum fraueneingang und werden sofort hereingebeten. was dann passiert weiss ich nur vom hoerensagen.......
mehrere hundert frauen und maedchen, ohne kopftuch, in tollen und offenherzigen kleidern, feiern. es gibt musik, sie tanzen und essen. die braut muss sehr sexy ausgesehen haben und es wurde viel gelacht. kann bei der maennlichen fraktion nicht behauptet werden. nach einer stunde tauchen die beiden frauen wieder auf und machen uns den mund waessrig mit dem erlebten. na ja, thats life.
zueruck im zimmer sehen wir spaeter, wie sich die hochzeitsgaeste verabschieden. die maenner stehen vor dem hotel und die frauen kommen im "normalen" tenue wieder raus: kopftuch und schwarzer umhang. nach dem offiziellen fest wird die richtige party im privaten rahmen durchgefuehrt und wir sind ueberzeugt, dass es da hoch und her zugehen wird.
anschliessend machen wir uns auf den weg, die einzige sehenswuerdigkeit von ardabil anzuschauen: das sheikh safi o-din mausoleum. dieses ist aussen mit so wunderschoenen blauen keramikfliesen verziert, dass man fast vergisst, das mausoleum auch von innen anzuschauen. in diesem komplex ist der allah-tower sowie das porzellan-museum mit der wunderschoenen stalaktiten-decke zu bewundern.
zurueck im hotel erwartet uns eine ueberraschung. offensichtlich werden hochzeitsgaeste bewirtet, denn neben der lobby ist ein grosses hoteleigenes restaurant, es ist gedeckt und mindestens 50 maenner sitzen dort und warten. neben dem hoteleingang ist ein zweiter eingang und hier "verschwinden" die weiblichen hochzeitsgaeste.
wir wollen uns das naeher ansehen, bestellen tee und setzen uns in die lobby zur beobachtung. nach einiger zeit muessen wir feststellen, dass es ziemlich langweilig ist. es trudeln immer mehr maenner ein, sie werden von einer delegation begruesst und weiter zu den tischen gefuehrt. und dann passiert mal einfach nix. sie sitzen und reden ein wenig, langweilig und enttaeuschend.
lily und reeshma begeben sich deshalb zum fraueneingang und werden sofort hereingebeten. was dann passiert weiss ich nur vom hoerensagen.......
mehrere hundert frauen und maedchen, ohne kopftuch, in tollen und offenherzigen kleidern, feiern. es gibt musik, sie tanzen und essen. die braut muss sehr sexy ausgesehen haben und es wurde viel gelacht. kann bei der maennlichen fraktion nicht behauptet werden. nach einer stunde tauchen die beiden frauen wieder auf und machen uns den mund waessrig mit dem erlebten. na ja, thats life.
zueruck im zimmer sehen wir spaeter, wie sich die hochzeitsgaeste verabschieden. die maenner stehen vor dem hotel und die frauen kommen im "normalen" tenue wieder raus: kopftuch und schwarzer umhang. nach dem offiziellen fest wird die richtige party im privaten rahmen durchgefuehrt und wir sind ueberzeugt, dass es da hoch und her zugehen wird.
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tabriz 28.4.
lilypep_on_silkroad, 12:54h
im touristoffice empfaengt uns nasser khan. er spricht nicht weniger als 7 sprachen und hilft uns geld wechseln, was hier nicht ganz einfach ist. wir erhalten fuer 400 dollars & 100 franken ca. 4'700000 rial, ein dickes buendel noten!
besichtigung der blauen moschee: erbaut 1465, brauchten kuenstler nach der fertigstellung des rohbaus 25 jahre, um saemtliche oberflaechen mit blauen, bemalten fliesen zu bedecken! im 18. jhd. ueberlebte die moschee zunaechst ein erdbeben, bei einem weiteren beben im jahr 1773 stuerzte sie jedoch ein. die zerstoerte stadt tabriz hatte in dieser zeit wichtigeres zu tun, als die moschee wieder auf zu bauen, und so wurde mit dem wiederaufbau erst 1951 begonnen und dauert bis heute an.

besichtigung der blauen moschee: erbaut 1465, brauchten kuenstler nach der fertigstellung des rohbaus 25 jahre, um saemtliche oberflaechen mit blauen, bemalten fliesen zu bedecken! im 18. jhd. ueberlebte die moschee zunaechst ein erdbeben, bei einem weiteren beben im jahr 1773 stuerzte sie jedoch ein. die zerstoerte stadt tabriz hatte in dieser zeit wichtigeres zu tun, als die moschee wieder auf zu bauen, und so wurde mit dem wiederaufbau erst 1951 begonnen und dauert bis heute an.

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Samstag, 3. Mai 2008
dogubayazit 25./26.4. - tabriz 27.4.
lilypep_on_silkroad, 17:38h
im hotel tahran in dogubayazit (auch genannt dog biscuit) finden wir unser naechstes heim. in diesem beliebten travellerhotel treffen wir auf den norweger martin, der eigentlich sein ganzes leben als reise versteht, und das kanadische paar reeshma und ashif (mit indischen wurzeln), seit 19 monaten unterwegs... mit ihnen zusammen verbringen wir einen schoenen abend in einem cafe bei livemusik, cay und nargileh (wasserpfeife).


nach dem besuch des sehr schoenen palastes ishak pasha auf einem felsen wandern wir zurueck und goennen uns endlich noch einen hamambesuch. peppino bei den maennern und ich bei den frauen und maedchen. nach schwitzen in der sauna werde ich geschrubbt, was auch bitter noetig scheint angesichts der millionen von brauen 'roelleli', die dabei produziert werden... anschliessend gibts eine schoene massage mit olivenoel und zum abschluss waescht mir die frau auch noch die haare. wunderbar! kostenpunkt 15 lira= ca. 10 franken!
zum auftakt vor der einreise in den iran gibts noch eine kleine zeremonie: wir streifen uns die am nachmittag gekauften 'eheringe' ueber und begiessen unser eheglueck mit einem schluck 'kleiner feigling', den peppino aus versehen schon seit wochen mit sich schleppt :-)

am morgen ziehe ich erstmals meine 'iranische' tunika an. mit dem minibus sind wir in 30 minuten an der tuerkisch-iranischen grenze; hier heissts fuer mich dann auch noch kopftuch umbinden!
die grenzformalitaeten verlaufen problemlos und um 11 uhr sind wir bereits in iran. meinen wir. denn bei der grenzueberquerung macht die zeit ein hupferl von 1 1/2 stunden, es ist also schon 12.30. mit minibus und savari (gemeinschaftstaxi) fahren wir zum naechsten groesseren ort, maku und von dort gehts weiter mit dem bus nach tabriz. im bus sitzen tatsaechlich zwei bekannte gesichter: reeshma und ashif! in tabriz angekommen, quartieren wir uns alle vier beim dritten anlauf im hotel mashad ein. das ist keine tolle unterkunft, aber billig... komisch halt, dass frau beim gang aufs gemeinschaftsklo das kopftuch anziehen muss!
auf der strasse fallen uns natuerlich die vielen schwarz gewandeten frauen auf. der tschador erscheint uns 'schampar' unpraktisch: ein riesiges, duennes schwarzes tuch, das den koerper von kopf bis fuss verhuellt. aber kein verschluss, die frauen muessen ihn immer mit mindestens einer hand oder den zaehnen (zu)halten!
auf der suche nach einem abendlichen glaeschen tee will uns der iraner beirus mitnehmen. in seinem auto, wie wir ihn verstehen. er kapert jedoch ein taxi und faehrt mit uns ca. 15 minuten irgendwohin (wie koennte wohl diese schlagzeile aussehen? 4 auslaender im iran verschwunden...?) wir landen dann bei einem teehaus etwas ausserhalb des stadtzentrums.
nach 5 minuten tauchen seine 18 jaehrige tochter zahra und seine frau soraya auf. zahra spricht sehr gut englisch und und so koennen wir uns gut unterhalten.

danach gehts weiter in den nebenan liegenden vergnuegungspark. chilbi auf iranisch. es gibt verkaufs- und futterstaende und verschiedene bahnen wie fliegender teppich, achterbahn, eine art pedalohochbahn oder ein karussell mit pferden und kamelen :-) das karussell, genannt khomeini-karussell hat keine musik, weil herr khomeini das verboten hatte...

irgendwann muss sich der iranische papa verabschieden, weil er mit dem nachtbus nach teheran faehrt, wo er den naechsten monat verbringen wird. er schuettelt uns allen die hand, auch seiner frau, und geht. es dauert im allgemeinen trubel einige sekunden, bis wir vier bemerken, dass seine frau mit den traenen kaempft. bei der vorstellung, dass mann/frau, obwohl verheiratet, sich in der oeffentlichkeit nicht umarmen oder gar kuessen duerfen, kommen mir auch fast die traenen. nachdem wir uns fuer den naechsten tag mit zahra und soraya verabredet haben, werden wir in ein taxi verfrachtet und fahren ins hotel zurueck.
ps1: bezahlen durften wir bei der ganzen aktion gar nichts, nicht mal die rueckfahrt!


nach dem besuch des sehr schoenen palastes ishak pasha auf einem felsen wandern wir zurueck und goennen uns endlich noch einen hamambesuch. peppino bei den maennern und ich bei den frauen und maedchen. nach schwitzen in der sauna werde ich geschrubbt, was auch bitter noetig scheint angesichts der millionen von brauen 'roelleli', die dabei produziert werden... anschliessend gibts eine schoene massage mit olivenoel und zum abschluss waescht mir die frau auch noch die haare. wunderbar! kostenpunkt 15 lira= ca. 10 franken!
zum auftakt vor der einreise in den iran gibts noch eine kleine zeremonie: wir streifen uns die am nachmittag gekauften 'eheringe' ueber und begiessen unser eheglueck mit einem schluck 'kleiner feigling', den peppino aus versehen schon seit wochen mit sich schleppt :-)

am morgen ziehe ich erstmals meine 'iranische' tunika an. mit dem minibus sind wir in 30 minuten an der tuerkisch-iranischen grenze; hier heissts fuer mich dann auch noch kopftuch umbinden!
die grenzformalitaeten verlaufen problemlos und um 11 uhr sind wir bereits in iran. meinen wir. denn bei der grenzueberquerung macht die zeit ein hupferl von 1 1/2 stunden, es ist also schon 12.30. mit minibus und savari (gemeinschaftstaxi) fahren wir zum naechsten groesseren ort, maku und von dort gehts weiter mit dem bus nach tabriz. im bus sitzen tatsaechlich zwei bekannte gesichter: reeshma und ashif! in tabriz angekommen, quartieren wir uns alle vier beim dritten anlauf im hotel mashad ein. das ist keine tolle unterkunft, aber billig... komisch halt, dass frau beim gang aufs gemeinschaftsklo das kopftuch anziehen muss!
auf der strasse fallen uns natuerlich die vielen schwarz gewandeten frauen auf. der tschador erscheint uns 'schampar' unpraktisch: ein riesiges, duennes schwarzes tuch, das den koerper von kopf bis fuss verhuellt. aber kein verschluss, die frauen muessen ihn immer mit mindestens einer hand oder den zaehnen (zu)halten!
auf der suche nach einem abendlichen glaeschen tee will uns der iraner beirus mitnehmen. in seinem auto, wie wir ihn verstehen. er kapert jedoch ein taxi und faehrt mit uns ca. 15 minuten irgendwohin (wie koennte wohl diese schlagzeile aussehen? 4 auslaender im iran verschwunden...?) wir landen dann bei einem teehaus etwas ausserhalb des stadtzentrums.
nach 5 minuten tauchen seine 18 jaehrige tochter zahra und seine frau soraya auf. zahra spricht sehr gut englisch und und so koennen wir uns gut unterhalten.

danach gehts weiter in den nebenan liegenden vergnuegungspark. chilbi auf iranisch. es gibt verkaufs- und futterstaende und verschiedene bahnen wie fliegender teppich, achterbahn, eine art pedalohochbahn oder ein karussell mit pferden und kamelen :-) das karussell, genannt khomeini-karussell hat keine musik, weil herr khomeini das verboten hatte...

irgendwann muss sich der iranische papa verabschieden, weil er mit dem nachtbus nach teheran faehrt, wo er den naechsten monat verbringen wird. er schuettelt uns allen die hand, auch seiner frau, und geht. es dauert im allgemeinen trubel einige sekunden, bis wir vier bemerken, dass seine frau mit den traenen kaempft. bei der vorstellung, dass mann/frau, obwohl verheiratet, sich in der oeffentlichkeit nicht umarmen oder gar kuessen duerfen, kommen mir auch fast die traenen. nachdem wir uns fuer den naechsten tag mit zahra und soraya verabredet haben, werden wir in ein taxi verfrachtet und fahren ins hotel zurueck.
ps1: bezahlen durften wir bei der ganzen aktion gar nichts, nicht mal die rueckfahrt!
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