Mittwoch, 4. April 2012
immer noch kyoto
der samstag ist - verschifft :-( das wetter war bisher generell nicht überragend, kühl bis kalt, windig und eher ungemütlich. und jetzt also regen - so macht tempelschauen keine freude. wir kriechen nach dem frühstück nochmals unter die decke und warten auf bessere zeiten. da sie nicht zu kommen scheinen, machen wir statt tempeltour einkaufstour im gedeckten marktareal, bis am nachmittag endlich ein paar sonnenstrahlen durchdringen. das reicht gerade noch für einen tempel, den gingaku-ji, der in einem wunderschönen garten steht. in einerkolonne schlängelt sich die besuchermasse zwischen geharkten steingärten, akkurat geschnittenen bäumen, teichen und moosbewachsenen böden hindurch. danach spazieren wir auf dem 'philosophenweg' durch hübsche quartiere in higashiyama (stadtteil von kyoto). zum nachtessen gibts heute yakitori - fleischspiesschen vom grill oder frittiert. poulet, poulethackkugeln, lachs, tintenfisch, rindfleisch... wir können fast nicht aufhören... anschliessend leisten wir uns einen drink in der sfera-bar im sehr modernen sferabuilding. sehr chic und dunkel und trendy und teuer natürlich auch.
am sonntag machen wir dann endlich eine richtige tempeltour! mit dem velo radeln wir nach acht uhr los und erreichen den ryoan-ji-tempel noch vor den grossen menschenmengen. dieser tempel gehört mit seinem 30 x 10 m grossen steingarten zu den bekanntesten kyotos. auch hier hat es einen wunderschönen garten (park), in dem vereinzelt die kirschbäume zu blühen beginnen. nach einem frühstücksüppchen gehts weiter zum kinkaku-ji-tempel (goldener tempel), ebenfalls unesco-weltkulturerbe und somit begehrt bei besuchern. auch hier bewundern wir den wunderschön gestalteten park. am mittag ist der dritte tempel an der reihe: der daigoku-ji ist ein riesiges zen-tempel-areal mit vielen verschiedenen tempeln und zen-mönch-schulen. einige der tempel darf man besuchen. es ist eine wunderschöne anlage! aber weil kein weltkulturerbe, verirren sich nur wenige besucher hierher - der tourist ist ein seltsames tier... auf dem rückweg richtung stadt besuchen wir noch das nijo-schloss. dieser wohnsitz des shoguns ist wiederum eine schöne anlage, mit burgmauern und gärten und natürlich den gebäuden. es ist aber so kalt (drinnen noch kälter als draussen und nur in den socken sind die füsse bald durchgefroren), dass wir das ganze im eiltempo anschauen und dann so schnell wie möglich ins hotel fahren. dort gibts nämlich ein spa! dieses entpuppt sich als 'onsen', das tradionelle japanische bad, einfach in 'modern'. das heisst, männlein und weiblein baden getrennt: zuerst wäscht und schrubbt man sich gründlich an dafür vorgesehenen waschplätzen. danach darf man sich im heissen wasserbecken aalen und in die sauna sitzen. herrrrrrrrlich! nach einer knappen stunden dampft das hirn und die füsse sind warm, so dass wir zum nachtessen losziehen: dieses ist gleich nebenan in einem 'okonomiyaki'-restaurant. okonomiyaki ist ein gericht, welches mit verschiedenen zutaten, die mit einer art omelettenteig vermischt werden, auf einer heissen platte gebraten wird. wir essen also nicht nur fisch und süppchen, gell päpchen! aber auch von fisch und süppchen wird man satt und rund - dünner geworden sind wir bisher jedenfalls nicht. dafür schmeckt das essen viel zu gut :-)
am nächsten tag ziehen wir um. wir verbringen die letzte nacht in kyoto in einem 'capsulehotel': das sind einzelkabinen mit nichts als einem bett drin. entstanden sind diese hotels als günstige übernachtungsmöglichkeit für geschäftsleute (meist männer), damit sie unter der woche nicht immer den weiten weg nach hause fahren müssen. unser capsulehotel ist allerdings ein 'design-hotel', alles in weiss und schwarz, inkl. pyjama und zahnbürste! es richtet sich auch eher an touristen. coole sache jedenfalls, der ablauf ist genau durchdacht und alles hat sein plätzchen, auch männlein und weiblein. bevor wir uns schlafen legen, schauen wir uns aber noch einige sehenswürdigkeiten an: der fushimi-inari-schrein besteht aus spazierwegen rund um einen kleinen berg, welche mit orangen 'torii' (toren) überdacht sind. teilweise so eng, dass es wir ein tunnel ist. wir wandern die ganzen 4 km weg, je weiter weg vom eingang, umso weniger leute hats. schön. nächste station ist die toji-pagode, sie ist mit 57 m japans höchste pagode, wir bewundern sie vom schönen park aus, in dem sie steht. zum abschluss gönnen wir uns noch den 30 meter langen sanjusangen-do: hier stehen hunderte statuen in reih und glied in einer langen halle, sehr beeindruckend! leider darf man nirgends in den tempel fotografieren - umso genauer versuchen wir uns diese bilder einzuprägen.
am späteren nachmittag treffen wir uns mit 2 globetrotter-kollegen von peppino: die sind ganz zufällig auch in japan unterwegs für ein paar tage! bevor wir jeder in seine (capsule)röhre schauen, genehmigen wir uns nochmals eine portion sushi, es schmeckt einfach unglaublich gut hier!

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Freitag, 30. März 2012
kyoto
gestern sind wir mit dem shinkansen (superschnellzug) in 2.75 stunden ca 400 km hierher geflitzt! nachdem wir unser hotel gefunden haben, machen wir uns gleich wieder auf den weg und erkunden das stadtzentrum vom kyoto. es gibt einen riesenhaften markt mit köstlichen düften und seltsamen speisen ;-)
das gion-viertel besteht aus hübschen gassen mit alten holzhäusern, dazwischen schmale neuere gebäude, teilweise tolle architektur. dazwischen tempelchen und kleine schreine, überall restaurants und läden, und menschen, teilweise in rauen mengen. wir lassen uns treiben und landen in einer aufführung, welche uns eine 'schnellbleiche' in sachen traditionelle künste gibt: von der teezeremonie über ikebana bis zum bunraku-puppentheater.
später gönnen wir uns ein nudelsüppchen und schlendern durch eine schmale gasse im ausgehviertel: rechts und links kleine restaurants und teehäuser mit wunderhübschen eingängen und nur soviel einblick, dass es einen gwundrig macht... leider sind die meisten eher unerschwinglich. wir begegnen einigen geishas (die hier geikos genannt werden wollen).
heute haben wir einen geführten, 5 stündigen rundgang durch einige viertel der stadt gemacht. mieh, die 'guidin', erzählte viele details aus dem leben der japanerInnen (u.a. wieso die mädels so komisch laufen: sie machen das absichtlich, weil sie denken, es sehe hübsch aus, wie in einem kimono zu gehen.naja).
am spätnachmittag schauen wir auf eigene faust einen tempel an. zusammen mit millionen von japanern und anderen touristen! dabei blühen die kirschbäume doch noch gar nicht... auch rund um den tempel ist eine riesige menschenmenge in den gassen unterwegs. trotzdem ist es hübsch, sehr touristisch halt.
heute abend wollten wir unnnnnnbedingt und endlich sushi vom laufband essen. so kam es, dass wir 2-3 km unterwegs waren, bis wir am bahnhof endlich fündig wurden! nach einer kurzen wartezeit durften wir uns auf ein stühlchen hieven und zuschlagen - zarteste fischlein, die auf der zunge zergehen :-) nach 16 tellerchen und je einer misosuppe (total ca. 30 franken!) waren wir satt und zufrieden und irgendwie auch noch den heimweg mit dem richtigen bus gefunden ;-)

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