Mittwoch, 30. Juli 2008
bishkek zum zweiten 20./21.7.
lilypep_on_silkroad, 11:46h
von tamga wieder wegzukommen, ist nicht ganz einfach. der minibus will nur zwei von uns dreien mitnehmen, obwohl es noch genuegend platz hat. offenbar haben die leute sich ihre stuehle schon im voraus reserviert. tamara vom guesthouse findet aber heraus, dass ein grosser bus vom sanatorium aus abfahren wird. wir trotten also dahin und haben glueck: offensichtlich ist dies eine gruppe, aber da noch genuegend plaetze frei sind, koennen wir auch mitfahren. auf der fahrt nach bishkek gibts drei stopps. den ersten wegen einer panne, die jedoch schnell behoben ist. den zweiten in balykchy, um fisch einzukaufen. die meisten steigen aus, um sich ein buendel geraeuchten fisch aus dem issyk kul zu kaufen. diese buendel werden dann, fuer einen luftigen transport, an die vorhangschiene gehaengt :-) die frau hinter mir hat zusaetzlich noch ein einzelnes, groesseres exemplar erstanden und dieses ebenfalls an die vorhangschiene gehaengt. wenn der busfahrer auf die bremse steht, rutscht nun jeweils dieser fisch links an mir vorbei :-))) und der fischgeruch, obwohl fein, wird wohl noch lange im bus verweilen... der dritte stopp ist ein futterstopp und erfolgt 15 km vor bishkek, der fahrer war wohl am verhungern.
am nachmittag quartieren wir uns wieder im nomads guesthouse in der yurte ein. einige leute, die wir vor 8 tagen hier getroffen haben, sind immer noch da. sowieso scheint hier eine art wettbewerb im gange zu sein, wers am laengsten aushaelt! ist uns allerdings schleierhaft, wieso ausgerechnet hier, bishkek gehoert nicht gerade zu unseren bevorzugten destinationen.
den abend verbringen wir zusammen mit anna und russel, unseren reisegefaehrten von murghab bis arslanbob. sie werden in 5 tagen von almaty aus nach hause fliegen und freuen sich wahnsinnig, nach 17 monaten endlich wieder toast, beans und englisches regenwetter zu geniessen :-) ich bin etwas neidisch auf sie. nicht, dass ich schon nach hause wollte, ganz im gegenteil! aber es ist toll, nach hause zu gehen, wenn man sich so richtig drauf freut. ich glaube, soweit werde ich nach 6 monaten noch nicht sein...
am naechsten tag, unserem letzten in zentralasien, erledigen wir noch einige praktische dinge, bevor wir zum flughafen fahren. nach einem kurzen flug nach tashkent warten wir drei stunden in der transithalle und weitere zwei im flugzeug, bevor wir endlich abheben richtung bangkok.
ich werde etwas melancholisch... kirigistan gefaellt uns beiden sehr gut und wir waeren gerne noch trekken gegangen und haetten das land 'fertig' angeschaut. aber mit bangkok und zwei monaten indonesien als perspektive verfliegt die melancholie und macht definitiv der vorfreude platz. asien, wir kooooooommmmmeeeeeeeeeeen :-)))
am nachmittag quartieren wir uns wieder im nomads guesthouse in der yurte ein. einige leute, die wir vor 8 tagen hier getroffen haben, sind immer noch da. sowieso scheint hier eine art wettbewerb im gange zu sein, wers am laengsten aushaelt! ist uns allerdings schleierhaft, wieso ausgerechnet hier, bishkek gehoert nicht gerade zu unseren bevorzugten destinationen.
den abend verbringen wir zusammen mit anna und russel, unseren reisegefaehrten von murghab bis arslanbob. sie werden in 5 tagen von almaty aus nach hause fliegen und freuen sich wahnsinnig, nach 17 monaten endlich wieder toast, beans und englisches regenwetter zu geniessen :-) ich bin etwas neidisch auf sie. nicht, dass ich schon nach hause wollte, ganz im gegenteil! aber es ist toll, nach hause zu gehen, wenn man sich so richtig drauf freut. ich glaube, soweit werde ich nach 6 monaten noch nicht sein...
am naechsten tag, unserem letzten in zentralasien, erledigen wir noch einige praktische dinge, bevor wir zum flughafen fahren. nach einem kurzen flug nach tashkent warten wir drei stunden in der transithalle und weitere zwei im flugzeug, bevor wir endlich abheben richtung bangkok.
ich werde etwas melancholisch... kirigistan gefaellt uns beiden sehr gut und wir waeren gerne noch trekken gegangen und haetten das land 'fertig' angeschaut. aber mit bangkok und zwei monaten indonesien als perspektive verfliegt die melancholie und macht definitiv der vorfreude platz. asien, wir kooooooommmmmeeeeeeeeeeen :-)))
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tamga / lake issyk kul 18.-20.7.
lilypep_on_silkroad, 11:24h
mit shared taxi und minibus fahren wir zu dritt (manfred alias oesterreich II ist auch wieder mit von der partie) von kochkor nach tamga am suedufer des issyk kul (warmer see). natuerlich wollen uns die vielen fahrer in balykchy, wo wir umsteigen muessen, ein teures taxi oder minivan andrehen, wie das eben so ist... aber wir finden den minibus und es ist laessig, wiedermal in einem 'richtigen' oeffentlichen verkehrsmittel unterwegs zu sein!
die fahrt entlang des sees ist abwechslungsreich, rechts felsen und berge, links der tiefblaue see. der issyk kul ist der zweitgroesste bergsee der welt, liegt auf rund 1600 m hoehe und ist riesig: 90 km breit und 240 km lang. meistens ist das gegenueberliegende ufer nicht zu sehen.
tamga ist ein verschlafenes nest am suedlichen ufer. einst gab es dort ein sanatorium, dort hat sich scheints herr gagarin von seiner ersten fahrt ins all erholen duerfen. heute verbringen dort vor allem russische russen und kirgisen ihre ferien. auf uns wirkt die anlage, die in einem weitlauefigen, schoenen park steht, etwas trist und heruntergekommen, aber die gaeste scheinen dies nicht so zu empfinden.
wir uebernachten nicht im sanatorium, sondern in einem privaten 'hotel'. das guesthouse unserer wuensche ist leider voll besetzt mit einer gruppe deutscher. aber die hausherrin tamara bringt uns zu nuria, die ebenfalls zimmer vermietet. sie sei die beste koechin am ganzen sueduefer, versichert uns tamara. und tatsaechlich werden wir bestens bekocht mit gefuellten auberginenroellchen mit salat, rindfleisch stroganoff und aehlichen koestlichkeiten.
da das wetter es heute leider wieder nicht so gut meint, schauen wir uns nach dem regen erst mal im dorf um. tamga besteht aus einigen nicht geteerten strassen, die von russischen holzhaeusern gesaeumt sind. es gibt ein paar wenige laeden, der basar ist verwaist. nur 3 oder 4 haendler harren dort aus mit ein paar schrumpligen melonen und kohl. eher trist, das ganze. als badeort ist hier halt nur 2-3 monate pro ein bisschen was los. interessant zu beobachten ist, wie ueberall, der kontrast zwischen traditionellem leben und modernen errungenschaften: so steht nebem dem riesenhaften heuhaufen eine ebenso ueberdimensionale satellitenschuessel im garten. der alte mann auf dem esel drueckt sich das haendy ans ohr. das neue vermischt sich ganz natuerlich mit dem althergebrachten.
erfahrungsgemaess ist das wetter am morgen besser, drum ziehen wir am naechsten morgen nach einer cholesterinbombe von einem fruehstueck los zum strand. es gibt verschiedene straende hier und nach einer weile finden wir einen huebschen mit hellem sand. hier siehts aus wie am mittelmeer! mediterrane vegetation, dunkelblaues unendliches wasser... nur das wasser ist ein bisschen kuehler als in bella italia. aber klar, sauber und schoen :-) nachdem wir uns vorn und hinten haben brutzeln lassen, ziehen schon die ersten wolken heran. wir lassen uns aber noch nicht gleich vertreiben und harren aus. dafuer werden wir mit einer weiteren halben stunde sonne belohnt. aber danach ist definitiv schluss, die sonnendosis auch genug und wir zotteln die halbe stunde ins dorf zurueck.
die fahrt entlang des sees ist abwechslungsreich, rechts felsen und berge, links der tiefblaue see. der issyk kul ist der zweitgroesste bergsee der welt, liegt auf rund 1600 m hoehe und ist riesig: 90 km breit und 240 km lang. meistens ist das gegenueberliegende ufer nicht zu sehen.
tamga ist ein verschlafenes nest am suedlichen ufer. einst gab es dort ein sanatorium, dort hat sich scheints herr gagarin von seiner ersten fahrt ins all erholen duerfen. heute verbringen dort vor allem russische russen und kirgisen ihre ferien. auf uns wirkt die anlage, die in einem weitlauefigen, schoenen park steht, etwas trist und heruntergekommen, aber die gaeste scheinen dies nicht so zu empfinden.
wir uebernachten nicht im sanatorium, sondern in einem privaten 'hotel'. das guesthouse unserer wuensche ist leider voll besetzt mit einer gruppe deutscher. aber die hausherrin tamara bringt uns zu nuria, die ebenfalls zimmer vermietet. sie sei die beste koechin am ganzen sueduefer, versichert uns tamara. und tatsaechlich werden wir bestens bekocht mit gefuellten auberginenroellchen mit salat, rindfleisch stroganoff und aehlichen koestlichkeiten.
da das wetter es heute leider wieder nicht so gut meint, schauen wir uns nach dem regen erst mal im dorf um. tamga besteht aus einigen nicht geteerten strassen, die von russischen holzhaeusern gesaeumt sind. es gibt ein paar wenige laeden, der basar ist verwaist. nur 3 oder 4 haendler harren dort aus mit ein paar schrumpligen melonen und kohl. eher trist, das ganze. als badeort ist hier halt nur 2-3 monate pro ein bisschen was los. interessant zu beobachten ist, wie ueberall, der kontrast zwischen traditionellem leben und modernen errungenschaften: so steht nebem dem riesenhaften heuhaufen eine ebenso ueberdimensionale satellitenschuessel im garten. der alte mann auf dem esel drueckt sich das haendy ans ohr. das neue vermischt sich ganz natuerlich mit dem althergebrachten.
erfahrungsgemaess ist das wetter am morgen besser, drum ziehen wir am naechsten morgen nach einer cholesterinbombe von einem fruehstueck los zum strand. es gibt verschiedene straende hier und nach einer weile finden wir einen huebschen mit hellem sand. hier siehts aus wie am mittelmeer! mediterrane vegetation, dunkelblaues unendliches wasser... nur das wasser ist ein bisschen kuehler als in bella italia. aber klar, sauber und schoen :-) nachdem wir uns vorn und hinten haben brutzeln lassen, ziehen schon die ersten wolken heran. wir lassen uns aber noch nicht gleich vertreiben und harren aus. dafuer werden wir mit einer weiteren halben stunde sonne belohnt. aber danach ist definitiv schluss, die sonnendosis auch genug und wir zotteln die halbe stunde ins dorf zurueck.
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Donnerstag, 17. Juli 2008
pferdetrekking zum lake song koel 13.-16.7.
lilypep_on_silkroad, 09:49h
mit unserem fuehrer marat fahren wir nach kyzart, einem kleinen dorf rund 2 1/2 stunden von kochkor entfernt. dort satteln wir die pferde resp. lassen satteln und starten. fuer alle drei ist diese art trekking etwas ganz neues, wir waren zwar schon ein oder mehrere male auf einem pferd, aber drei tage? wir verlassen also das dorf und reiten gemuetlich durch die landschaft richtung see. das heutige ziel ist eine yurte, ca. 2700 m hoch gelegen. der pfad fuehrt die ersten drei stunden relativ flach zwischen den gruenen huegeln und bergen hindurch, bevor er ansteigt. in diesem letzten stueck treffen wir auf ein drei maenner mit einem ziemlich verbeulten auto... sie sind wohl zu schnell daher gebraust und haben wegen den tiefen fahrrinnen im weg einen ueberschlag gemacht! zum glueck sind alle drei unverletzt und wir setzen unseren weg fort, marat nimmt einen mann mit, damit er hilfe holen kann (fuers auto).
nach knapp vier stunden trotten erreichen wir unser nachtlager, wo wir freundlich empfangen und aus dem sattel gehievt werden. uah! beine, knie- und fuedlischmerz... doch der ist schnell vergessen bei tee, brot, butter und leckersten selbergemachten konfitueren in der gaesteyurte. diese ist mit verschiedenen teppich ausgelegt, ein niedriger tisch, eine art miniaturkuechenbuffet sowie der matratzen- und deckenstapel bilden die einrichtung. die kueche befindet sich in der 'familienyurte', wo unser spaeteres nachtessen gebrutzelt wird. dank unserem fuehrer marat, der relativ gut englisch spricht, koennen wir uns mit der familie unterhalten und erfahren, dass sie jeden sommer fuer 3-4 monate ins 'jailoo' (sommerlager) gehen. dann beherbergen sie touristen wie uns und ziehen mit ihren paar pferden durch die huegel. und produzieren kumys, vergorene stutenmilch. urrg, das lieblingsgetraenk der kirgisen ist nix fuer mich! im winter lebt die familie in kyzart (dem ausgangspunkt unserer tour).
nach dem nachtessen gibts noch eine musikalische darbietung, bevor die betten gemacht werden: mehrere matten uebereinander bilden die unterlage, darueber zwei warme decken. die sind auch noetig, denn es ist ziemlich kalt und zugig. ich schlafe wie ein murmeltier, und wache bloss einmal auf, weil der arme peppino wieder dran ist mit magenproblemen: durchfall und erbrechen, grmpf. wir wechseln uns hier ab mit den magenproblemen!
ausgeruht und voller tatendrang schwingen manfred und ich uns am naechsten morgen wieder in die saettel, peppino schafft das auch, einfach mit etwas weniger schwung... erstaunlicherweise leidet aber keiner unter den erwarteten symptomen! heute gehts zuerst eine stunde bergauf, die aussicht ist weit (leider etwas dunstig) und nach einer stunde erreichen wir die passhoehe und sehen zum ersten mal den song koel (koel = see). nach weiteren 2 stunden trotten und traben (schuettelschuettel) erreichen wir unsere 'mittagsyurte'. schlotternd warten wir auf die warme suppe, es ist sehr windig und ab und zu fallen auch ein paar tropfen. gut genaehrt machen wir aus auf den weiterritt. das wetter bessert sich wieder und wir reiten entlang des seeufers ueber sanfte huegel und weiden. als mittlerweile halbgeuebte reiter galoppieren wir auch ab und zu, ist toll! allerdings merken die schlauen viecher natuerlich, dass da nicht-reiter auf ihrem ruecken sitzen, und tun durchaus nicht immer, was wir wollen. vorallem manfred kriegt das zu spueren: beim vorbeireiten an einer yurtenansammlung wird sein pferd (er ist der hinterste von uns vier) von drei hunden bedraengt, prescht in einer eleganten kurve davon und wirft ihn dabei ab! zum glueck ist der boden weich und frei von steinen, so dass er mit dem schrecken und einigen beulen davonkommt. uff! nachdem er sich etwas erholt hat, setzen wir unseren weg fort. nach total 6 stunden im sattel sind wir froh, diesen verlassen zu koennen...ganz so bequem wie ein ohrensessel ist es doch noch, obwohl der sattel mit einem sitzpolster ausgestattet ist :-) wir kommen grad rechtzeitig, um den wiederaufbau der kuechenyurte, die im wind zusammengestuerzt war, mitzuverfolgen. die ganze familie und die nachbarn helfen mit und so geht die sache schnell. geuebte schaffen den aufbau einer yurte scheints in 3 stunden. unsere heutige gastfamilie hat ihre yurten in einigen hundert metern entfernung vom see aufgestellt. wir werden wieder ausgiebig verpflegt, obwohl wir gar noch nicht hungrig sind nach dem mittagessen. aber das feine brot, selbstgemachter doppelrahm und konfitueren... da kann man nicht widerstehen!
auch heute ist es wieder kalt, temperaturen so um 5 grad, der see liegt auf 3000 m. im abendlicht produziert das wetter spektakulaere szenerien, wind und wetter treiben die wolken ueber den see und die sonne wirft ihre strahlen dazwischen...
am dritten morgen steigen wir schon etwas geuebter in den sattel. heute braucht allerdings manfred etwas nachhilfe, er hat schmerzen vom gestrigen sturz. wir haben wieder 5-6 stunden reiten vor uns, heute alles entlang des seeufers, mit ausnahme eines abstechers fuers mittagessen. der ritt und die umgebung sind zwar schoen, aber es wird mit der zeit etwas eintoenig: das panorama ist gleichbleibend und die ufergegend flach. dafuer ideal, um noch etwas galopp zu ueben :-) unterwegs kreuzt ein lustiges duo unseren weg: ein esel mit 'jockey', der einen aus einem halben plastikfass gebastelten schlitten mit 'fahrer' hinter sich herzieht. die beiden kids haben einen heidenspass auf ihrer fahrt und wir lachen uns halb tot :-)))
nach einem finalen galopp erreichen wir unseren dritten uebernachtungsort: ein yurtcamp. hier am ende der fahrstrasse zum song koel haben saemtliche tourenanbieter mehrere yurten aufgestellt, ein richtiges dorf... hat wenig zu tun mit dem eigentlichen yurtenleben der (halb)nomadischen kirgisen. zwar werden wir auch hier gut bekocht und bewirtet, aber es nicht nicht dasselbe wie bei einer 'richtigen' familie. in dieser nacht wirds richtig stuermisch, es windet und schifft, als ich am morgen die yurte verlassen will, stolpere ich erst mal ueber einen zusammen gerollten hund, der vor dem wetter zu rein gefluechtet ist. ein blick in die berge zeigt weiss gezuckerte gipfel, und es ist kalt. deshalb beschliessen wir, nicht erst am mittag, sondern gleich nach dem fruehstueck nach kochkor zurueck zu fahren. unser fahrer ist sowieso schon da, er hat gestern zwei andere touris herauf gefahren. nach 2 stunden fahrt erreichen wir kochkor und quartieren uns wieder in einem (anderen) homestay ein. hier gibts eine sauna, die gleich angeworfen und geheizt wird. eine stunde spaeter schwitzen wir in dem kleinen kaemmerchen und schrubben uns gegenseitig den dreck vom leib :-)
ps: reiten ist toll! aber die drei tage waren fuer uns anfaenger genug.
nach knapp vier stunden trotten erreichen wir unser nachtlager, wo wir freundlich empfangen und aus dem sattel gehievt werden. uah! beine, knie- und fuedlischmerz... doch der ist schnell vergessen bei tee, brot, butter und leckersten selbergemachten konfitueren in der gaesteyurte. diese ist mit verschiedenen teppich ausgelegt, ein niedriger tisch, eine art miniaturkuechenbuffet sowie der matratzen- und deckenstapel bilden die einrichtung. die kueche befindet sich in der 'familienyurte', wo unser spaeteres nachtessen gebrutzelt wird. dank unserem fuehrer marat, der relativ gut englisch spricht, koennen wir uns mit der familie unterhalten und erfahren, dass sie jeden sommer fuer 3-4 monate ins 'jailoo' (sommerlager) gehen. dann beherbergen sie touristen wie uns und ziehen mit ihren paar pferden durch die huegel. und produzieren kumys, vergorene stutenmilch. urrg, das lieblingsgetraenk der kirgisen ist nix fuer mich! im winter lebt die familie in kyzart (dem ausgangspunkt unserer tour).
nach dem nachtessen gibts noch eine musikalische darbietung, bevor die betten gemacht werden: mehrere matten uebereinander bilden die unterlage, darueber zwei warme decken. die sind auch noetig, denn es ist ziemlich kalt und zugig. ich schlafe wie ein murmeltier, und wache bloss einmal auf, weil der arme peppino wieder dran ist mit magenproblemen: durchfall und erbrechen, grmpf. wir wechseln uns hier ab mit den magenproblemen!
ausgeruht und voller tatendrang schwingen manfred und ich uns am naechsten morgen wieder in die saettel, peppino schafft das auch, einfach mit etwas weniger schwung... erstaunlicherweise leidet aber keiner unter den erwarteten symptomen! heute gehts zuerst eine stunde bergauf, die aussicht ist weit (leider etwas dunstig) und nach einer stunde erreichen wir die passhoehe und sehen zum ersten mal den song koel (koel = see). nach weiteren 2 stunden trotten und traben (schuettelschuettel) erreichen wir unsere 'mittagsyurte'. schlotternd warten wir auf die warme suppe, es ist sehr windig und ab und zu fallen auch ein paar tropfen. gut genaehrt machen wir aus auf den weiterritt. das wetter bessert sich wieder und wir reiten entlang des seeufers ueber sanfte huegel und weiden. als mittlerweile halbgeuebte reiter galoppieren wir auch ab und zu, ist toll! allerdings merken die schlauen viecher natuerlich, dass da nicht-reiter auf ihrem ruecken sitzen, und tun durchaus nicht immer, was wir wollen. vorallem manfred kriegt das zu spueren: beim vorbeireiten an einer yurtenansammlung wird sein pferd (er ist der hinterste von uns vier) von drei hunden bedraengt, prescht in einer eleganten kurve davon und wirft ihn dabei ab! zum glueck ist der boden weich und frei von steinen, so dass er mit dem schrecken und einigen beulen davonkommt. uff! nachdem er sich etwas erholt hat, setzen wir unseren weg fort. nach total 6 stunden im sattel sind wir froh, diesen verlassen zu koennen...ganz so bequem wie ein ohrensessel ist es doch noch, obwohl der sattel mit einem sitzpolster ausgestattet ist :-) wir kommen grad rechtzeitig, um den wiederaufbau der kuechenyurte, die im wind zusammengestuerzt war, mitzuverfolgen. die ganze familie und die nachbarn helfen mit und so geht die sache schnell. geuebte schaffen den aufbau einer yurte scheints in 3 stunden. unsere heutige gastfamilie hat ihre yurten in einigen hundert metern entfernung vom see aufgestellt. wir werden wieder ausgiebig verpflegt, obwohl wir gar noch nicht hungrig sind nach dem mittagessen. aber das feine brot, selbstgemachter doppelrahm und konfitueren... da kann man nicht widerstehen!
auch heute ist es wieder kalt, temperaturen so um 5 grad, der see liegt auf 3000 m. im abendlicht produziert das wetter spektakulaere szenerien, wind und wetter treiben die wolken ueber den see und die sonne wirft ihre strahlen dazwischen...
am dritten morgen steigen wir schon etwas geuebter in den sattel. heute braucht allerdings manfred etwas nachhilfe, er hat schmerzen vom gestrigen sturz. wir haben wieder 5-6 stunden reiten vor uns, heute alles entlang des seeufers, mit ausnahme eines abstechers fuers mittagessen. der ritt und die umgebung sind zwar schoen, aber es wird mit der zeit etwas eintoenig: das panorama ist gleichbleibend und die ufergegend flach. dafuer ideal, um noch etwas galopp zu ueben :-) unterwegs kreuzt ein lustiges duo unseren weg: ein esel mit 'jockey', der einen aus einem halben plastikfass gebastelten schlitten mit 'fahrer' hinter sich herzieht. die beiden kids haben einen heidenspass auf ihrer fahrt und wir lachen uns halb tot :-)))
nach einem finalen galopp erreichen wir unseren dritten uebernachtungsort: ein yurtcamp. hier am ende der fahrstrasse zum song koel haben saemtliche tourenanbieter mehrere yurten aufgestellt, ein richtiges dorf... hat wenig zu tun mit dem eigentlichen yurtenleben der (halb)nomadischen kirgisen. zwar werden wir auch hier gut bekocht und bewirtet, aber es nicht nicht dasselbe wie bei einer 'richtigen' familie. in dieser nacht wirds richtig stuermisch, es windet und schifft, als ich am morgen die yurte verlassen will, stolpere ich erst mal ueber einen zusammen gerollten hund, der vor dem wetter zu rein gefluechtet ist. ein blick in die berge zeigt weiss gezuckerte gipfel, und es ist kalt. deshalb beschliessen wir, nicht erst am mittag, sondern gleich nach dem fruehstueck nach kochkor zurueck zu fahren. unser fahrer ist sowieso schon da, er hat gestern zwei andere touris herauf gefahren. nach 2 stunden fahrt erreichen wir kochkor und quartieren uns wieder in einem (anderen) homestay ein. hier gibts eine sauna, die gleich angeworfen und geheizt wird. eine stunde spaeter schwitzen wir in dem kleinen kaemmerchen und schrubben uns gegenseitig den dreck vom leib :-)
ps: reiten ist toll! aber die drei tage waren fuer uns anfaenger genug.
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bishkek - kochkor 11.-12.7.
lilypep_on_silkroad, 09:38h
bishkek ist wohntechnisch mit billigunterkuenften eine wueste...unglaublich, dass es in dieser stadt keine netten und
preiswerten unterkuenfte gibt. wir klappern ein paar b&b's, guesthaeuser ab, es ist trostlos. durchs abklappern haben wir deshalb die stadt "gesehen" und es reicht. irgendwie gefallen uns die centralasiatischen hauptstaedte nicht wirklich und wir koennen getrost weiterreisen.
wir verabschieden uns am morgen von hans & therese. die beiden oesterreicher waren fast einen monat unsere reisegspaennlis und es war wirklich lustig. sie fahren heuer nach thailand und vielleicht treffen wir uns noch fuer einen abend in bangkok.
nach ueber einem monat zu viert reisen, ist ungewohnt "selbststaendig" zum busbahnhof und mit einen oeffentlichen bus nach irgendwo zu fahren. aber es ist supereinfach....wir kommen an, ich schreie "KOCHKOR"
und sofort springen ein paar leute zu uns und bringen uns zum richtigen ort. wir koennen mit einem shared taxi zu sechst sofort abfahren und wir bezahlen gegenueber den ein-heimischen nur 1 dollar mehr. ist doch gut, oder?
in kochkor gehen wir als erstes zum cbt-buero (community based tourism; unter mithilfe der helvetas gegruendet) und wir lassen uns eine offerte fuer ein 3taegiges pferdetrekking offerieren. toent gut, wir wollen aber noch bei der konkurrenz nachfragen. wir gehen zu shepards life (= kannste vergessen), zu jailoo tourism (= zu teuer) und zu guter letzt zu cbt ecoplus. und die offerieren uns uns das beste angebot und da ein weiterer tourist mitgehen moechte, kommt uns das preislich sehr gelegen. der weitere tourist entpuppt sich als manfred aus oesterreich....na gibts denn sowas....
preiswerten unterkuenfte gibt. wir klappern ein paar b&b's, guesthaeuser ab, es ist trostlos. durchs abklappern haben wir deshalb die stadt "gesehen" und es reicht. irgendwie gefallen uns die centralasiatischen hauptstaedte nicht wirklich und wir koennen getrost weiterreisen.
wir verabschieden uns am morgen von hans & therese. die beiden oesterreicher waren fast einen monat unsere reisegspaennlis und es war wirklich lustig. sie fahren heuer nach thailand und vielleicht treffen wir uns noch fuer einen abend in bangkok.
nach ueber einem monat zu viert reisen, ist ungewohnt "selbststaendig" zum busbahnhof und mit einen oeffentlichen bus nach irgendwo zu fahren. aber es ist supereinfach....wir kommen an, ich schreie "KOCHKOR"
und sofort springen ein paar leute zu uns und bringen uns zum richtigen ort. wir koennen mit einem shared taxi zu sechst sofort abfahren und wir bezahlen gegenueber den ein-heimischen nur 1 dollar mehr. ist doch gut, oder?
in kochkor gehen wir als erstes zum cbt-buero (community based tourism; unter mithilfe der helvetas gegruendet) und wir lassen uns eine offerte fuer ein 3taegiges pferdetrekking offerieren. toent gut, wir wollen aber noch bei der konkurrenz nachfragen. wir gehen zu shepards life (= kannste vergessen), zu jailoo tourism (= zu teuer) und zu guter letzt zu cbt ecoplus. und die offerieren uns uns das beste angebot und da ein weiterer tourist mitgehen moechte, kommt uns das preislich sehr gelegen. der weitere tourist entpuppt sich als manfred aus oesterreich....na gibts denn sowas....
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Freitag, 11. Juli 2008
arslanbob - bishkek 10.-11.7.
lilypep_on_silkroad, 15:39h
in einem audi 100 fahren wir heute nach bishkek. unsere fahrer macht keinen sehr vertrauens-erweckenden eindruck aber nach 10 stunden fahrt kommen wir trotzdem heil und gesund an. wir checken im nomads guesthouse ein. die einzige moeglichkeit ist im yurten dormitory zu ueber-nachten. die unterkunft ist voll traveller und es geht hoch zu und her. vergebens suchen wir einen inder fuer das nachtessen. schade, haben uns auf der ganze fahrt auf indisches curry gefreut.
heute ist ein wenig sightseeing angesagt und wir suchen weitere unterkuenfte fuer die letzte nacht vom 20. auf den 21.7. bevor wir nach thailand fliegen. bishkek ist unterkunftmaessig eine wueste. es gibt nix gescheites oder wenn doch, ists bereits ausgebucht. oder wir bezahlen viel geld. der rest vom tag ist mit bloggen vertan......
heute ist ein wenig sightseeing angesagt und wir suchen weitere unterkuenfte fuer die letzte nacht vom 20. auf den 21.7. bevor wir nach thailand fliegen. bishkek ist unterkunftmaessig eine wueste. es gibt nix gescheites oder wenn doch, ists bereits ausgebucht. oder wir bezahlen viel geld. der rest vom tag ist mit bloggen vertan......
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arslanbob & trekking 7.-9.7.
lilypep_on_silkroad, 15:22h
um acht stehen der guide, der koch sowie der pferde-mensch mit seinem ross bereits auf der matte und wir koennen losgehen. zuerst gehts gemuetlich zum kleinen wasserfall. wie bei einem pilgerweg ist der zugang mit vielen kleinen staenden vollgestopft und viele frauen stehen bereits unter dem wasserstrahl. dann gehts schoen bergauf und wir geniessen die ruhe. wir wandern durch den weltgroessten wallnuss-wald, ca. 11'000 hektaren. die wallnuesse sind alle noch gruen. die erntezeit ist ende september / anfangs oktober und wenn es soweit ist, muessen ist das ganze dorf und die umliegenden doerfer mithelfen. die wallnuesse werden vorallem in die tuerkei exportiert. nach 5 stunden wandern, koennen wir die zelte auf rund 2500 m aufstellen. wir bekommen ein ganz neues topmodernes russen-zelt.
nach dem essen wirds bereits frisch und wir gehen schon schlafen. leider aber nicht lange. lily hat kraempfe und durchfall. es wird eine lange nacht...
am naechsten morgen muessen wir die trekking tour abrechen. es geht nicht. hans & therese gehen natuerlich weiter. der koch (ihm ists gar nicht recht) bringt uns zum homestay zurueck. rund 3 stunden strammer marsch und lily ist fix und foxi...
der naechste tag ist zum ausruhen da und bereits gegen mittag kommen unsere zwei gspaennlis zurueck. es hat ihnen gefallen, war aber ein wenig zu "harmlos" und wir haetten diesen rundgang wohl auch in zwei tagen machen koennen. spaeter organisieren hans und ich die weiterreise nach bishkek. eigentlich wollten wir zum lake song koel aber das kommt von arslanbob viel zu teuer und ist extrem aufwaendig. die strasse sei katastrophal und es ist sinnvoller via bishkek nach kochkor zu fahren.
nach dem essen wirds bereits frisch und wir gehen schon schlafen. leider aber nicht lange. lily hat kraempfe und durchfall. es wird eine lange nacht...
am naechsten morgen muessen wir die trekking tour abrechen. es geht nicht. hans & therese gehen natuerlich weiter. der koch (ihm ists gar nicht recht) bringt uns zum homestay zurueck. rund 3 stunden strammer marsch und lily ist fix und foxi...
der naechste tag ist zum ausruhen da und bereits gegen mittag kommen unsere zwei gspaennlis zurueck. es hat ihnen gefallen, war aber ein wenig zu "harmlos" und wir haetten diesen rundgang wohl auch in zwei tagen machen koennen. spaeter organisieren hans und ich die weiterreise nach bishkek. eigentlich wollten wir zum lake song koel aber das kommt von arslanbob viel zu teuer und ist extrem aufwaendig. die strasse sei katastrophal und es ist sinnvoller via bishkek nach kochkor zu fahren.
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osh - arslanbob 5.-6.7.
lilypep_on_silkroad, 14:55h
zusammen mit hans & therese machen wir uns auf die suche des cbt-bueros osh. wir wollen infos ueber die reise nach arslanbob und was wir alles so anstellen koennen. leider sind die infos sehr sehr duerftig...i'm only an assistance...ein junges tuepfi
kann uns nix ueber ihr land erzaehlen..schade
wir schauen uns den angeblich groessten markt centralasiens an. riesig, wusselig, lustig. wirklich toll. hier kaufen wir auch die allerersten souvenirs dieser reise. wir wissen zwar noch nicht genau fuer wen aber was solls. immerhin haben wir was.
abends treffen wir einige travellers und lassen uns ueber kirgistan "beraten". im gegenzug informieren wir die leute ueber tajikistan. es sind einige verrueckte mit dem fahrrad dabei und wenn ich an die paesse und strassen denke...zum glueck "muss" ich das nicht machen...
zu sechst fahren wir am naechsten tag mit einem 12er minibus nach arslanbob. eine schoene gemuetliche fahrt. unterwegs sehen wir riesige sonnenblumenfelder, wunderschoen!
in arslanbob werden wir bereits vom coordinator vom cbt office erwartet. gemeinsam mit hans & there organisieren ein 3 tages-trek. aber was fuer eines: als ob wir scheintod sind, buchen wir ein packpferd, einen koch und einen guide. unsere englischen reise-gefaehrten anne und russel machen nicht mit. sie buchen eine gefuerhte tour und reisen dann weiter.
wir schauen uns arslanbob an, es ist ein richtiger pilgerort. im sommer kommen viele lokale touristen her und besuchen die wasserfaelle. als frau muss frau unter dem wasserfall stehen. danach soll frau sehr empfaenglich sein...
kann uns nix ueber ihr land erzaehlen..schade
wir schauen uns den angeblich groessten markt centralasiens an. riesig, wusselig, lustig. wirklich toll. hier kaufen wir auch die allerersten souvenirs dieser reise. wir wissen zwar noch nicht genau fuer wen aber was solls. immerhin haben wir was.
abends treffen wir einige travellers und lassen uns ueber kirgistan "beraten". im gegenzug informieren wir die leute ueber tajikistan. es sind einige verrueckte mit dem fahrrad dabei und wenn ich an die paesse und strassen denke...zum glueck "muss" ich das nicht machen...
zu sechst fahren wir am naechsten tag mit einem 12er minibus nach arslanbob. eine schoene gemuetliche fahrt. unterwegs sehen wir riesige sonnenblumenfelder, wunderschoen!
in arslanbob werden wir bereits vom coordinator vom cbt office erwartet. gemeinsam mit hans & there organisieren ein 3 tages-trek. aber was fuer eines: als ob wir scheintod sind, buchen wir ein packpferd, einen koch und einen guide. unsere englischen reise-gefaehrten anne und russel machen nicht mit. sie buchen eine gefuerhte tour und reisen dann weiter.
wir schauen uns arslanbob an, es ist ein richtiger pilgerort. im sommer kommen viele lokale touristen her und besuchen die wasserfaelle. als frau muss frau unter dem wasserfall stehen. danach soll frau sehr empfaenglich sein...
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